In Rechnitz wird Burgenlands erstes Demenzhaus gebaut

Ein Mann hält die Hand einer älteren Frau
Die spezialisierte Einrichtung mit 63 Plätzen ersetzt das alte Caritas-Pflegeheim.

Beim Wahlkampfauftakt der SPÖ am Dreikönigstag hat Hans Peter Doskozil ein ehrgeiziges Ziel ausgegeben: In jeder burgenländischen Gemeinde soll es künftig eine Pflegeeinrichtung geben, so der Landeshauptmann. Das würde bedeuten, dass zusätzlich zu den geplanten 71 Pflegestützpunkten weitere 100 Einrichtungen geschaffen werden müssten.

Wie zum Beweis, dass es Doskozil mit dieser Ansage ernst meint, fanden am Dienstag gleich drei Spatenstiche für Pflegeeinrichtungen statt. Zum einen in Rechnitz (Bezirk Oberwart), wo das bestehende Altenwohn- und Pflegeheim der Caritas durch einen Neubau mit spezieller Ausrichtung ersetzt wird.

Das erste Demenzzentrum im Burgenland soll es werden. Ein Haus, das mit 63 Einzelzimmern auf die Bedürfnisse von Menschen mit mittelschweren bis schweren Demenzerkrankungen zugeschnitten ist.

In Rechnitz wird Burgenlands erstes Demenzhaus gebaut

Am Dienstag wurde in Rechnitz Spatenstich gefeiert. 

In einer sogenannten „Demenzoase“ soll es zudem acht Plätze für Menschen geben, bei denen die Krankheit besonders weit fortgeschritten ist. Die Caritas-Mitarbeiterinnen in Rechnitz absolvieren bereits seit 2023 Spezialausbildungen für diese anspruchsvolle Aufgabe.

Den Bedarf für eine solche Einrichtung untermauerte Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) beim Spatenstich mit Zahlen: „Demenz ist heute der häufigste Grund für die Einweisung in ein Pflegeheim. Eine von fünf Personen über 85 Jahren erkrankt daran, bei den 90-Jährigen ist es bereits jede dritte Person. Infolge der steigenden Lebenserwartung ist davon auszugehen, dass die Zahl der Demenzerkrankungen weiter zunehmen wird.“ Schon heute seien mehr als 5.000 Personen im Burgenland von der Krankheit betroffen, führt Schneemann aus.

Das Demenz-Projekt wird von der Landes-Baugesellschaft SOWO („So wohnt Burgenland“) in Kooperation mit Diözese und Caritas umgesetzt. Gebaut wird auf einem Grundstück der Diözese, auf dem die SOWO ein Baurecht für 90 Jahre erworben hat.

Im Anschluss an die Präsentation des Demenzhauses wurde auch gleich der Spatenstich für den Pflegestützpunkt Rechnitz in unmittelbarer Nachbarschaft begangen. Dieser soll ab 2026 den Pflegebedarf für die Gemeinden Rechnitz, Markt Neuhodis, Weiden bei Rechnitz und Schachendorf abdecken.

Baustart in Steinbrunn

Damit war es am Dienstag aber noch nicht getan: Ein weiterer Baustart wurde in Steinbrunn (Bezirk Eisenstadt Umgebung) gefeiert. Hier wird ein sogenannter „Nebenstützpunkt“ der Pflegeregion Müllendorf errichtet. Die Einrichtung wird vier betreute Wohneinheiten, eine Dienstwohnung für das Personal sowie Räumlichkeiten für die Tagesbetreuung von zwölf Personen beherbergen. Teil der Baupläne ist außerdem ein Dorfplatz, der auch örtlichen Vereinen zur Verfügung stehen wird.

Die Fertigstellung des Pflegestützpunktes Steinbrunn ist für Anfang 2026 geplant.

Kommentare