Immer mehr falsche Polizisten: Betrugsanrufe gehen weiter

Immer mehr falsche Polizisten: Betrugsanrufe gehen weiter
Versicherungen und Banken wollen deshalb künftig enger mit der Polizei zusammen arbeiten.

Das Ziel der Verbrecher ist immer gleich: das Geld der Opfer. Die sehen sich zunehmend raffinierteren betrügerischen Methoden gegenüber. Gefährdet sind vor allem ältere Menschen, wie Betrugsversuche im Bezirk Mattersburg zeigen.

Dort wurden in der vergangenen Woche mehrere Personen von einer Frau angerufen, die sich als Polizistin der Kantonspolizei Zürich ausgab. Aufmerksam wurde die Exekutive auf den Fall, weil ein 72-jähriges Opfer bei der Polizei in Mattersburg Anzeige erstattete.

Der Modus Operandi: Die falsche Polizistin gab an, dass die Schwiegertochter des Opfers einen schweren Verkehrsunfall mit Todesfolge und Fahrerflucht in der Schweiz gehabt hätte. Um aus der Untersuchungshaft entlassen zu werden, müsste sie einen hohen fünfstelligen Eurobetrag an Kaution bezahlen. Die Abwicklung würde über das Bezirksgericht Mattersburg abgewickelt.

Beim Polizistentrick rufen unbekannte Täter in der Regel ältere Personen an und geben sich als Kriminalbeamte aus. Sie erzählen dem Opfer, dass zum Beispiel eine Einbrecherbande in der Umgebung ihr Unwesen treibt und als nächstes bei der oder dem Angerufenen einbrechen würden. Um alle Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen, sollen sie der „Polizei“ zur Verwahrung übergeben werden. Es wird ein Treffen zur Übergabe organisiert und entweder von der Anruferin oder dem Anrufer selbst beziehungsweise von einem Mittäter abgeholt.

Eine weitere Form des Polizistentricks ist der Kautionsbetrug. Auch hier gehen die Täter ähnlich vor, nur teilen sie dem Opfer mit, dass ein naher Angehöriger einen Unfall mit Verletzten verursacht hätte. Um zu vermeiden, dass die oder der Angehörige ins Gefängnis muss, soll das Opfer eine Kaution bezahlen. Diese wird dann vom Anrufer selbst oder einem Mittäter abgeholt.

Die Polizei warnt eindringlich vor diesen Betrügern und rät, keinesfalls Daten bekanntzugeben oder gar Geld oder sonstige Wertgegenstände zu übergeben.

Vielmehr möge die Polizei unter der Telefonnummer 059133 kontaktiert werden. Nähere Informationen sind auch auf der Website des Bundeskriminalamtes abrufbar.

Das 72-jährige Opfer glaubte diesen Angaben und traf sich am Donnerstagnachmittag gegen 15.20 Uhr vor der Salvator-Apotheke in Mattersburg persönlich mit einer angeblichen Gerichtsbotin (20 bis 25 Jahre alt, circa 1,50 Meter groß, dunkle schulterlange Haare, dunkler Teint) – und händigte dieser einen Geldbetrag aus. Auch in Neudörfl wurden am selben Tag drei ähnliche Betrugsversuche angezeigt. Die Opfer reagierten jedoch richtig, legten auf und verständigten die Polizei.

Appell und Kooperation

Die warnt einmal mehr vor betrügerischen Anrufen. Es gilt: Niemals Daten bekannt geben oder Geld aushändigen. Oft bleiben diese Appelle allerdings ungehört. Deshalb gibt es künftig eine intensivere Zusammenarbeit zwischen der Sparte Banken und Versicherungen mit der Landespolizei Burgenland.

Immer mehr falsche Polizisten: Betrugsanrufe gehen weiter

Spartenobmann Alexander Kubin, Landespolizeidirektor-Stellvertreter Werner Fasching und Vizepräsident Rudolf Könighofer (v.li.)

Gemeinsam sollen Wege gefunden werden, um bei Auffälligkeiten im Verhalten der Kunden betrügerische Vorgänge vorab zu erkennen und Hilfestellung zu bieten – innerhalb des rechtlichen Rahmens, wird betont.

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