Eine Rallye mit einem 500-Euro-Auto? Na sicher geht das
Nicht wundern, wenn bis 8. Juli plötzlich mehrere vermeintliche „Schrottkisten“ auf Österreichs Straßen unterwegs sind – mehr als üblich.
Die teilnehmenden Autos des „Pothole Rodeo Österreich“ sind eigentlich sogar wahre Schmuckkästchen, meist selbst von ihren Besitzern zusammengebaut.
Das Besondere an der Rallye: Es geht nicht darum, als Erster ins Ziel zu kommen. Mit den Low-Budget-Autos – erlaubt sind nur Fahrzeuge mit einem Wert von unter 500 Euro, einem Mindestalter von 20 Jahren oder maximal 50 PS – soll ein österreichisches Abenteuer gestartet werden.
Die Route bleibt ein Geheimnis
Jeder Teilnehmer bekommt am nicht öffentlichen Startort ein Roadbook mit Straßenempfehlungen und dem nächsten Checkpoint. „Die ungefähre Route weiß man, die tägliche Challenge erfährt man immer nur einen Tag zuvor“, erklärt Andreas Brodtrager, einer der Organisatoren des „Back Road Club“ aus Gleisdorf. Seit acht Jahren werden Events quer durch Europa von den Steirern veranstaltet – mittlerweile auch via Moped oder Boot.
Im Mittelpunkt stehe stets das Abenteuer. Man versuche, vor allem bei den Rallyes in Europa, „Lost Places“ zu finden. Der Sinn sei, gemeinsam durchzukommen und einander bei Pannen zu helfen.
Der karitative Gedanke war von Anfang an Teil der Veranstaltung. Geld wird unter anderem für eine Schule in Marokko und eine Kindertagesstätte in Albanien gesammelt, aktuell auch für die Bewohner der Ukraine.
„Das Geld geht ohne Umwege direkt an Hilfsorganisationen“, so Brodtrager. Mittlerweile habe man auch eine eigene Fundraising-Plattform eingerichtet.
Polizei kein Feind
Ärger mit den Einsatzkräften habe man in den meisten Fällen nicht, die Autos seien ja in keinem schlechten Zustand und es werden auch keine Rennen gefahren. „Die Polizisten waren bisher meist sehr nett und waren eher an unseren Autos als an Strafen interessiert“, erinnert sich Brodtrager.
Startschuss für 2023
Aktuell befindet man sich bereits in den Vorbereitungen für das kommende Jahr. „Wir sind schon mitten in den Planungen. Jetzt starten schon die Anmeldungen für die Pothole Rallye 2023“, freut sich Brodtrager.
Die ersten Teilnehmer würden bereits an ihren Boliden für das kommende Rallye-Jahr schrauben.
Aufgrund der Anzahl der Teilnehmer gibt es für die Auto-Freunde bereits zwei Starttage. Größer soll das Event laut Organisatoren jedoch nicht werden: „Wir wollen eine gewisse Größe nicht überschreiten.“ So soll die Rallye ihren Charme nicht verlieren.
Kommentare