Was ist passiert?
Dunst hatte am Montag via APA kundgetan, dass nur noch zwei Bewerber im Rennen seien und sich dabei laut KURIER-Nachfrage in ihrem Büro auf den Wiener Personalberater Eblinger & Partner berufen, der im Zuge der Vorauswahl ein Duo „empfohlen“ habe. Laut KURIER-Informationen sind das René Wenk, derzeit Leiter der Abteilung Personal, Korruptionsprävention, Compliance und Risikomanagement im Bundesrechnungshof, und Hofrätin Monika Lämmermayr, Vorständin der Stabsabteilung Recht im Eisenstädter Landhaus.
Für ÖVP-Klubchef Markus Ulram ist diese vorschnelle Engführung durch die rote Landtagspräsidentin „massiv anmaßend, ein Witz“. Nach der Vorauswahl durch den Personalberater haben sich neun der zunächst 12 Bewerber einem Hearing im Landesrechnungshof-Ausschuss gestellt. Für die ÖVP seien alle neun Kandidaten noch im Rennen, so Ulram. Er fragt sich, „ob die Präsidentin die Parteien unter Druck setzen will?“
Das sieht auch Wolfgang Spitzmüller von den Grünen so. „Dass der Personalberater diese beiden vorne sieht, bindet den Landtag nicht“. Tatsächlich liegt es zwar an Dunst, „dem Landtag einen geeigneten Bewerber zur Bestellung vorzuschlagen“ (§10 Landesrechnungshofgesetz). Aber gewählt wird der neue oberste Kontrollor im Landtag mit Zwei-Drittel-Mehrheit. Dafür braucht die absolut regierende SPÖ zumindest fünf Stimmen aus den Reihen der Opposition. Stehen die drei Blauen und Géza Molnár auf und die elf Türkisen bleiben sitzen, werden die zwei Grünen zum Zünglein an der Waage.
Gibt‘s vielleicht ein spätes grünes Danke für die Zuerkennung des Klubstatus durch die Roten? „Sicher nicht“, sagt Spitzmüller. „Wir machen solche Deals nicht“.
Kommentare