Am 11. und 12. Mai stellen sich die zehn Nachfolge-Kandidaten (von ursprünglich zwölf hat einer die formalen Kriterien nicht erfüllt, eine weitere Person selbst zurückgezogen) einer Anhörung durch die Mitglieder des Landesrechnungshof-Ausschusses (5 SPÖ, 2 ÖVP, je eines FPÖ und Grüne). Allerdings: Anders als noch 2012 lädt zu dieser Sitzung nicht der Ausschussobmann aus den Reihen der Opposition, sondern Landtagspräsidentin Verena Dunst (SPÖ). Und ihr obliegt es danach auch, „dem Landtag einen geeigneten Bewerber zur Bestellung vorzuschlagen“ (§ 10 Landesrechnungshofgesetz). Gewählt wird der neue oberste Kontrollor des Landes voraussichtlich im Juni im Landtag. Dazu braucht es eine Zwei-Drittel-Mehrheit, das sind bei vollem Haus 24 der 36 Abgeordneten; die absolut regierende SPÖ verfügt im Landtag über 19 Mandate.
Am 1. August sollte die neue zehnjährige Funktionsperiode beginnen. Neu, nämlich höher, ist auch die Entlohnung: Das Gehalt des Rechnungshofdirektors wurde vom Landtag jüngst von 7.970 Euro brutto auf 9.850 Euro angehoben.
Als ein heißer Kandidat gilt laut KURIER-Informationen René Wenk, derzeit Leiter der Abteilung Personal, Korruptionsprävention, Compliance und Risikomanagement im Bundesrechnungshof. Dass Wenk bestens qualifiziert sei, wird dem KURIER von verschiedenen Seiten bestätigt. Der Jurist war u. a. auch Vizedirektor des Bundesamtes zur Korruptionsprävention und -bekämpfung. Zu letzterem Thema hat er sich auch an der University of Hong Kong weitergebildet.
Welche Chancen er habe könne er „nicht sagen“, so Wenk zum KURIER: „Das Bewerbungsverfahren läuft“. Begonnen hat Wenk seine Berufslaufbahn bei Bundesheer und Polizei. Letzteres trifft auch auf Andreas Temmel zu, den LH Hans Peter Doskozil aus der steiermärkischen Landesverwaltung ins Eisenstädter Landhaus geholt hat. Temmel wie Wenk waren auch im Büro des früheren Rechnungshofdirektors und nachmaligen Justizministers Josef Moser. Ob er auch Doskozil persönlich kenne? Das wäre zu viel gesagt, so Wenk.
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