Hebammen gesucht: Fachhochschule plant neue Ausbildung
Expertinnen und Experten orten in ganz Österreich einen akuten Hebammenmangel. Im Burgenland gab es für junge Menschen bisher keine Möglichkeit zur Ausbildung für diesen wichtigen Gesundheitsberuf. Nun soll an der Fachhochschule Burgenland am Studienstandort Pinkafeld ein sechssemestriges Bachelorstudium Hebamme entstehen. Studienstart für 15 Studierende soll der Herbst 2022 sein. Das Land übernimmt die Finanzierung. Für die Ausbildung sind keine Studiengebühren vorgesehen.
Von 15 auf 45 Plätze
Ähnliche Ausbildungen gibt es derzeit nur in Wien, Krems, Graz, Klagenfurt, Linz, Salzburg und Innsbruck. Aus den zunächst 15 Plätzen in Pinkafeld sollen im Vollausbau 45 werden. „Hebammen sind ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Gesundheitsangebotes“, begründet Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) die Unterstützung des Landes in diesem Bereich. Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) sieht in dem Studiengang ein „Bildungsangebot, mit Jobsicherheit in einem absoluten Zukunftsfeld“. Tatsächlich ändert sich das Berufsbild der Hebamme laufend, wie Beate Kayer, Vorsitzende des burgenländischen Hebammengremiums, weiß. So sei etwa neben der Hebammenberatung im Eltern-Kind-Pass die vermehrte Nachfrage der Frauen nach Leistungen in der Schwangerschaft und aufgrund immer kürzer werdender Belagsdauern nach der Geburt die Zahl der Anfragen nach Hebammenbeistand im häuslichen Wochenbett zur Versorgung von Mutter und Kind gestiegen.
Unterbesetzt
Jede Frau in Österreich habe im Falle der Mutterschaft Anspruch auf Hebammenbeistand im Wochenbett, so Kayer. Die medizinischen Hebammenleistungen sind somit Kassenleistungen. „Im Burgenland gibt es derzeit aber nur zehn Kassenhebammenstellen, wobei davon nur sechs tatsächlich besetzt sind“, weist sie auf den Mangel hin.
Umso notwendiger sei die geplante Ausbildung, die im Herbst 2022 starten soll. Interessierte können sich bereits ab Oktober auf der Homepage www.fh-burgenland.at anmelden.
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