Gurkenprinz expandiert: Zum Sauren gibt’s auch Süßes
Schlumberger ist noch immer nicht da, aber der Gurkenprinz ist im Anmarsch. Die Südobst Obst- und Gemüseveredelungs GmbH – vulgo Gurkenprinz – mit Sitz in Stegersbach errichtet auch im Landesnorden eine Produktionsstätte. Im Business Park Müllendorf an der Südostautobahn (wo sich auch Schlumberger ansiedeln will, den Baubeginn aber mehrmals verschoben hat) entsteht ein Obst- & Gemüseverarbeitungs- und Logistikbetrieb, wie die Geschäftsführer Jürgen Hagenauer und Stefan Schauer mitteilen. „Wie am Standort Stegersbach, der bestehen bleibt, werden wir auch in der neuen Produktionsstätte im Nordburgenland die Themen Bio, Regionalität und Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellen“.
Landesbeteiligung
Der Spatenstich ist noch im heurigen Sommer geplant. Im Juli 2023 soll die Produktion in Müllendorf anlaufen, rund 45 Personen sollen Beschäftigung finden. 18,3 Millionen Euro werden investiert, davon 3,6 Millionen Euro Förderzuschuss, großteils aus EU-Mitteln, wie Harald Zagiczek, Geschäftsführer der landeseigenen Wirtschaftsagentur (WiBUG), betonte. Für die Ausfinanzierung des Projektes gibt es Eigenkapital seitens des Athena-Risikokapitalfonds Burgenland und eine Beteiligung am Gurkenprinz.
Warum das Unternehmen expandiert, erklären die Geschäftsführer so:
„Am Stammsitz sind wir an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen“, so Hagenauer. Mit dem neuen Werk in Müllendorf möchte man „die Chancen des Biobooms nutzen“, und es gebe eine Ausweitung auf Obst. Man liege mit dem neuen Standort näher „an unseren Obst- und Gemüsefeldern im Nordburgenland, den Kittseer Marillen oder Holunder aus Pamhagen“, führt Co-Geschäftsführer Schauer aus. Das bedeute kürzere Transportwege und weniger Kühlbedarf bis zur Verarbeitung der Bioprodukte. „Wir können die Nachvollziehbarkeit vom Feld bis ins Glas garantieren“.
Der Müllendorfer Bürgermeister Werner Huf freut sich naturgemäß über die Ansiedelung: „Neben den regionalen Arbeitsplätzen ist das umwelt- und ressourcenschonende Betriebskonzept von großer Bedeutung“. Letzteres unterstreicht auch LH Hans Peter Doskozil. Die Planung durch Architekt Anton Mayerhofer sieht etwa eine begrünte Dachlandschaft und „naturnah gestaltete Freiflächen“ vor, durch versickerungsoffene Parkplätze soll weniger Boden versiegelt werden. Statt Gas kommen Biomasse und Strom aus erneuerbaren Quellen zum Einsatz.
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