Geradezu gefordert werden Änderungen von Taxiunternehmen, mit denen der KURIER unter Zusicherung der Anonymität sprechen konnte. „Bleibt der Zuschuss bei 2,50 Euro, steigen wir vermutlich aus, weil sich das wirtschaftlich hinten und vorne nicht mehr ausgeht“, sagt ein leitender Mitarbeiter einer Firma. Der Chef einer anderen Firma erzählt, dass man der Stadt eine Erhöhung um zwei Euro vorgeschlagen habe – einen würde die Kundschaft zahlen, den zweiten die Stadt. So käme man in Summe auf sieben Euro pro Fahrt.
Das läge zwar immer noch unter den acht Euro, die in Eisenstadt für eine Taxifahrt ohne City-Taxi-Karte zu berappen sind, aber damit könnte man leben. Die Gespräche mit der Stadt würden aber weniger laufen als kriechen, ist aus der Taxlergilde zu vernehmen.
Ob die Stadt was drauflegen würde, will Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beantworten, er ist aber optimistisch, dass eine Einigung gefunden wird. Faktum ist, dass die Landeshauptstadt Ende 2016 das erste öffentliche Nahverkehrsliniensystem im Burgenland gestartet hat, das mit rund 450.000 Euro jährlichem Zuschuss auch nicht billig ist. Mittlerweile werden vier Linien geführt und 129 Haltestellen angefahren. Als der Stadtbus (Einzelfahrschein: 1 Euro; Tagesticket: 2 Euro) in der Zeit der Pandemie gratis zu benützen war, habe man weniger Kunden im City-Taxi gehabt, sagen die Taxler. Aber insgesamt nehme der Stadtbus gar nicht so viel Kundschaft weg, weil besonders ältere Menschen immer noch lieber auf schnellstem Weg vor die Haustür gebracht werden möchten.
Selbst ohne neuen City-Taxi-Vertrag ist ein Taxlersterben nicht zu befürchten. „Wir müssen jetzt immer wieder Fahrten ablehnen, es gibt also genug Kundschaft“, sagt ein Taxler. Und: „Das City-Taxi-Geschäft ist nur Zubrot. Ohne andere Standbeine wie Krankentransporte, Fahrten zum Flughafen oder Festivals geht es nicht“.
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