FPÖ will Arbeitersportverein in Insolvenz schicken

Die ungewisse wirtschaftliche Lage des ASV Siegendorf und Zusagen finanzieller Unterstützung durch Gemeinde und Land rufen nun neben der örtlichen Volkspartei die FPÖ Burgenland auf den Plan.

„Dass das Land 140.000 Euro Bedarfszuweisungen an den Verein bezahlt, ist eine weitere Hau-Ruck-Aktion Doskozils“, übte FPÖ-Chef Alexander Petschnig am Mittwoch Kritik an Landeshauptmann und Finanzreferent Hans Peter Doskozil.

FPÖ-Sportsprecher Markus Wiesler, selbst Funktionär eines Fußballvereins, ortet Ungleichbehandlung und Wettbewerbsverzerrung: Die „SPÖ-Rettungsaktion“ sei „ein schweres Foul des Landeshauptmannes gegenüber allen anderen Vereinen und Funktionären“. 

Die Botschaft an die Vereine sei „fatal“, so der blaue Landtagsmandatar aus dem Bezirk Oberwart. In manchen Gemeinden, so habe es den Anschein, „können Schulden gemacht werden – der Landeshauptmann wird sie schon bezahlen“.

Die weitreichende Forderung der Freiheitlichen: Die Zusage finanzieller Unterstützung durch das Land müsse „rückabgewickelt und der Verein in die Insolvenz geschickt werden“.

Eine andere Stoßrichtung hat die Kritik der Siegendorfer ÖVP, die im Gemeinderat vier der 23 Mandate besetzt. SPÖ-Bürgermeisterin Rita Stenger solle „eine außerordentliche Gemeinderatssitzung“ einberufen, so ÖVP-Ortsobmann Bernd Pichlbauer. 

Verlangt wird auch „eine ordnungsgemäße Prüfung des gesamten Sachverhalts durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer“.

Dass beim Beschluss der Finanzhilfe für den Traditionsklub am 30. September auch seine Fraktion zugestimmt hatte, erklärt Pichlbauer so: Der wirtschaftliche Schaden wäre auch für die Gemeinde viel größer, gäbe es keinen ASV und würde das Stadion nur sporadisch bespielt. 

Seit der „Berichterstattung der letzten Tage“ in KURIER und ORF sei aber der Informationsstand über den ASV ein anderer.