Ilse Benkö, seit Juli 2000 für die FPÖ im Landtag, hat jüngst ihren Abschied bekanntgegeben; im Herbst soll ihr Markus Wiesler nachfolgen. Während die 62-jährige Oberwarterin, von 2015 bis 2020 Dritte Landtagspräsidentin, genug von der Politik hat, will es FPÖ-Landtagsklubchef Hans Tschürtz (63) offenbar noch einmal wissen.
Das zweite Urgestein in der dreiköpfigen Landtagsriege der Freiheitlichen hat seinen Rückzug aus dem Mattersburger Gemeinderat jedenfalls damit begründet, dass er sich ganz „auf Landtags-, Europa- und Nationalratswahlen konzentrieren“ wolle. „Ich stehe gern zur Verfügung“, präzisiert Tschürtz im KURIER-Gespräch auf die Frage, ob er Anfang 2025 noch einmal für den Landtag kandidieren möchte. Zusatz: „Das ist abhängig davon, was sich der Landesparteiobmann (Alexander Petschnig, Anm.) vorstellt.“
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Aber, so Tschürtz, er sei zuversichtlich, dass Petschnig und die Bundespartei nichts anderes wollten. Schon jetzt ist Tschürtz, früher langjähriger Parteichef und LH-Stellvertreter, längstdienender der 36 Abgeordneten. Der aus Loipersbach stammende Polizist wurde 1997 erstmals angelobt.
Ob er sich im Fall des Falles wieder als Klubobmann bewerben würde, lässt Tschürtz offen: „Das weiß ich nicht“, das hänge von Unwägbarkeiten ab, etwa vom Ausgang der anderen Wahlen.
Alexander Petschnig, nach einem Intermezzo von Norbert Hofer seit Ende 2020 als Nach-Nachfolger von Tschürtz an der Spitze der Partei, sagt dazu: Die Listenerstellung werde vom dafür zuständigen Landesparteivorstand 2024, „rechtzeitig vor der Landtagswahl“, vorgenommen. Das gelte für alle Kandidaten.
Ganz einig sind sich beide zur möglichen Regierungsbeteiligung, sollte die SPÖ 2025 die Absolute verlieren. Die FPÖ schließe niemanden aus. Dass zuletzt in NÖ und Salzburg schwarz-blaue Koalitionen gebildet wurden, sei kein zwingendes Vorzeichen fürs Burgenland. Auch mit der SPÖ, Regierungspartner 2015-2020, sei eine Zusammenarbeit denkbar, allerdings müsste LH Hans Peter Doskozil dafür von seiner „Verstaatlichungspolitik“ abkehren.
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