Flug gestrichen: Schüler mussten Nizza-Aufenthalt verlängern

Flug gestrichen: Schüler mussten Nizza-Aufenthalt verlängern
Eine Reisegruppe vom Gymnasium Neusiedl sitzt in Südfrankreich fest - ihr Flug wurde am Samstag annulliert.

Seit Samstag kämpft die AUA mit massiven Problemen. Am Wochenende wurden fast 100 Linienflüge gestrichen, hauptverantwortlich ist eine Häufung von Corona-Krankenständen beim Personal.
Der KURIER berichtete:

Davon betroffen ist auch eine Schülergruppe vom Gymnasium Neusiedl, die eine Sprachreise nach Nizza unternommen hat und nun seit drei Tagen an der Côte d'Azur festsitzt. Der geplante Rückflug war eine der 52 Verbindungen von und nach Wien, die am Samstag annulliert wurden.

Ein Vater meldete sich beim KURIER – sein 17-jähriger Sohn ist einer der in Südfrankreich gestrandeten: „Die Kids müssen mit ihrem letzten Geld ausharren, da sie die AUA nicht auf andere Flüge umbuchte, obwohl genug andere Flüge aus Nizza abhoben“, ärgert sich der Vater. Er kritisiert außerdem die Unterbringung der Jugendlichen: Die Gruppe von 29 Personen sei auf wenige Hotelzimmer aufgeteilt worden, sein Sohn habe in einem Abstellraum auf einer Matratze nächtigen müssen.

Flug gestrichen: Schüler mussten Nizza-Aufenthalt verlängern

Nicht für alle Schüler war noch ein ganzes Bett frei  

Eine etwas andere Sicht der Dinge schildert Walter Roth, Direktor des Gymnasium Neusiedl. Als eine seiner letzten Amtshandlungen – Roth geht mit Schulschluss am Freitag in Pension – habe er alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Gruppe noch am Wochenende nach Hause zu bekommen.

Es hätte Alternativen gegeben

Alternativen seien über den Anbieter der Sprachreise schlussendlich auch gefunden worden: 22 Personen hätten einen Flug nach Budapest nehmen können, von wo sie mit dem Bus abgeholt worden wären, der Rest hätte via Frankfurt die Heimreise antreten können. Die Gruppe entschied sich aber dazu, sich nicht aufzuteilen und stattdessen in Nizza auf den nächsten AUA-Flug zu warten, für den ihnen bereits die Plätze zugesichert worden sind.

Ihr Aufenthalt im Hotel konnte verlängert werden – wenn auch manche nun zu dritt oder viert im Doppelzimmer schlafen müssten. Wie dem Direktor mitgeteilt wurde, halte sich unter den Teenagern der Ärger darüber in Grenzen. „Entgegen der Gerüchte ist die Gruppe tadellos untergebracht. Sie schlafen nicht im Abstellkammerl“, sagt Roth.

Stand Montag ist die Ankunft des AUA-Fliegers aus Nizza für 11.40 Uhr in Wien geplant. Wenn alles gut geht, können die Schülerinnen und Schüler ihren Eltern also am Dienstag beim Mittagessen schon von ihrer verlängerten Sprachreise erzählen.

Die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte, eine unabhängige Schlichtungsstelle für den Bahn-, Bus-, Schiffs- und Flugverkehr, bietet provisionsfrei Unterstützung im Falle von Verspätungen, Annullierungen, Nichtbeförderung oder Überbuchung an: www.passagier.at

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