Wie Gestrandete in Serbien Hilfe aus dem Burgenland bekommen

Ein junger Mann hockt neben einem Lagerfeuer unter einem provisorischen Zelt.
Die Güssinger „Karawane der Menschlichkeit“ startet ein neues Hilfsprojekt für Geflüchtete an der serbisch-ungarischen Grenze.

Sie verstecken sich in verlassenen Gebäuden oder im Wald. Mit Glück finden sie Unterschlupf in Zelten, oft aber nur unter einfachen Planen. Von fließendem Wasser und regelmäßigen Mahlzeiten können sie nur träumen.

Im serbischen Subotica, nahe der Grenze zu Ungarn, leben Hunderte Geflüchtete unter kaum vorstellbaren Bedingungen. Wer versucht, die Grenze der „Festung Europa“ zu überwinden, riskiert, Opfer der oft brutalen Pushbacks zu werden.

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Der Güssinger Pascal Violo will mit seiner Hilfsorganisation „Karawane der Menschlichkeit“ die trostlose Situation der Menschen, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben im Elend gelandet sind, ein bisschen erträglicher machen. 2020 hat der Reisefotograf die „Karawane“ gegründet, um im griechischen Flüchtlingslager Moria Hilfe zu leisten. Inzwischen war er an zehn verschiedenen Krisenherden weltweit im Einsatz.

Mehr dazu: Menschlichkeit ist Pascal Violos Mission

„Die Menschen reisen nicht nach Subotica, weil sie gehört haben, dass sie in den Wäldern gut zelten können. Sie sind hier, weil sie keine Zukunft in ihrer Heimat haben und sie hier, im wahrsten Sinne des Wortes, an der Grenze ihrer Lebensperspektiven stehen“, schildert Pascal Violo.

Nicht für Kälte gerüstet

Jeden Tag kommen neue Geflüchtete aus dem Süden Serbiens in Subotica an. Im Winter kann die Temperatur hier auf zweistellige Minusgrade sinken, die meisten der Neuankömmlinge sind dafür nicht ausgerüstet. Viele von ihnen sind noch minderjährig. Die „Karawane der Menschlichkeit“ sammelt für die Gestrandeten in Serbien deshalb noch bis 24. November Sach- und Geldspenden. Am dringendsten gebraucht werden Winterkleidung, Zelte, Schlafsäcke und festes Schuhwerk (siehe Infobox unten).

Ein Polizist in Warnweste übergibt zwei Männern Wasserflaschen am Straßenrand.

Die Hilfsgüter können an sieben Sammelstellen im Burgenland abgegeben werden. Im Dezember macht sich die Karawane mit einem Lkw auf den Weg nach Serbien, um die Spenden gemeinsam mit einer Partnerorganisation zu übergeben.

Geldspenden können auf folgendes Konto überwiesen werden: 

Karawane der Menschlichkeit, Raiffeisenbank Güssing-Jennersdorf
IBAN: AT14 3302 7000 0002 3408, BIC: RLBBAT2E027

Alle Informationen zur Karawane der Menschlichkeit gibt es hier: karawane-der-menschlichkeit.org

Neues Spielzimmer für Kinder im Haus Franziskus

Unter der Flucht aus einem Krisengebiet und ihren Folgen leiden oft diejenigen am meisten, die am wenigsten für die Situation können: Kinder.
129 Schutzsuchende  sind derzeit im Haus Franziskus der Caritas in Eisenstadt untergebracht, 24 davon sind Kinder. Um ihnen  jeden Tag ein paar unbeschwerte Stunden zu ermöglichen, wurde nun ein neues Spielzimmer eingerichtet.

Zwei Personen posieren mit Maskottchen der Caritas und Stofftieren in Astronautenanzügen.

Kinder sitzen an einem Tisch und bemalen Papier und Astronauten-Stofftiere.

Ein Kind spielt in einem Zirkuszelt, umgeben von Kissen und Spielzeug.

„Viele Kinder hier im Haus  Franziskus haben bereits Unvorstellbares auf der Flucht erlebt und ihre Kindheit weder in Sicherheit noch in Unbeschwertheit verbringen können. In dem neuen und liebevoll gestalteten  Spielzimmer können sie in gemütlicher und sorgloser Umgebung einfach wieder Kind sein“, erklärt Caritas-Burgenland-Direktorin Melanie Balaskovics.

Die Einrichtung des Spielzimmers im Wert  von  17.000 Euro wurde von der schwedischen Möbelhauskette Ikea gespendet. „Wir freuen uns sehr, den  Kinderspielraum  auszustatten, um geflüchteten Menschen  zumindest ein Stück gesichertes Zuhause zu ermöglichen sowie das Engagement der Caritas  weiter nach besten Kräften zu unterstützen“, sagt Florian Thalheimer von Ikea Österreich.  

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