Feste feiern, wie sie (ins Wasser) fallen

Feste feiern, wie sie (ins Wasser) fallen
Das Golser Volksfest ist abgesagt, in Neusiedl wird das Stadtfest klein gefeiert. Bei den Feuerwehrfesten herrscht Unsicherheit.

Seit Dienstagabend ist es fix: Das 53. Golser Volksfest wird zum zweiten Mal verschoben. Die Parteien im Gemeinderat waren sich darüber einig, neuer Termin ist von 12. bis 21. August 2022.

Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, sagt Organisator Dieter Horvath. Zwar wurden für den Sommer bereits Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Aussicht gestellt, es mangle aber an der Planungssicherheit: „Wenn acht Wochen vor der Veranstaltung noch nicht klar ist, ob im Innenbereich Masken getragen werden müssen, erübrigt sich jede weitere seriöse Planung. Niemand kann sich ein Wein- oder Bierzelt mit Maskenpflicht vorstellen“, beklagt Horvath.

"Volksfest light" ist keine Option

Die Veranstaltung mit der Wirtschaftsmesse Pannonia 2000, dem Vergnügungspark und der Bezirksweinkost, fällt heuer also komplett flach. „A bissl Volksfest geht nicht“, bringt es Bürgermeister Hans Schrammel (SPÖ) auf den Punkt. Man sei sich im Klaren, dass die Absage des Volksfestes (2019 wurden 100.500 Besucher gezählt) ausstellende Firmen, Schausteller und Wirte schwer treffen werde. Die Gesundheit stehe jedoch an erster Stelle.

Die größte Wirtschaftsmesse des Südens, die Inform in Oberwart, findet heuer von 1. bis 5. September statt. „Wir sind guter Dinge, etwas Vernünftiges zusammenzubringen und haben auch schon mehr als hundert Anmeldungen“, sagt Messeorganisator Markus Tuider. Der Vergnügungspark mit Festzelten und Fahrgeschäften wurde bereits abgesagt, auch hier fehlt die Planungssicherheit.

Kleines Stadtfest in Neusiedl

Auch in Neusiedl hat man sich für eine „light-Variante“ des Stadtfestes entschieden. Statt entlang der Hauptstraße veranstaltet der Kulturverein Impulse am 7. August das „Stadlfest“ im Weinwerk mit beschränkter Besucherzahl.

Unsicherheit bei den Feuerwehren

Auch die Feuerwehrfeste dürften heuer, wenn nur auf Sparflamme stattfinden. Derzeit, sagt Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl, herrscht vielerorts noch Unsicherheit, was die Realisierbarkeit der Veranstaltungen betrifft. Große Feste seien im Sommer noch nicht im Kalender fixiert, wie er nach einem Rundruf durch die Bezirksfeuerwehrkommanden dem KURIER berichtet. „Derzeit sind eher Fahrzeugsegnungen oder etwa ein Tag der offenen Tür geplant.“ Allerdings würden manche der Ortskommandanten derzeit noch mit den zuständigen Behörden besprechen, ob eine größere und mehrtägige Veranstaltung ab Juli – wenn es Lockerungen geben wird – denkbar wäre.

Denn neben der Kameradschaftspflege und dem Kontakt zur Bevölkerung spielen die Feuerwehrfeste auch monetär eine Rolle. Ein Drittel der Kosten müssen die Feuerwehren – neben Landes- und Gemeindeförderung – selbst aufbringen.

Der größte Teil würde durch Sommerfeste und Ballveranstaltungen aufgestellt, sagt Kögl.

Feste feiern, wie sie (ins Wasser) fallen

Andreas Reumann, Kommandant der Feuerwehr Deutschkreutz-Girm, hofft, Ende August neben der Segnung des neuen Tanklöschfahrzeuges auch ein Fest durchführen zu können. „Wir haben die Musik und das Zelt eigentlich schon reserviert“, sagt Reumann. Ob er und seine Kameraden die Besucher auch zu Bier, Würstl und Tanz bitten können, das steht noch in den Sternen. „Es ist schwierig, weil wir noch nicht wissen, welche Maßnahmen dafür nötig sein werden.“

Die Einnahmen könnte die Feuerwehr für das neue Fahrzeug jedenfalls gut gebrauchen. Deshalb werde man – falls es die Verordnung zulässt – spontan zum Fest einladen.

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