Der Deal solle noch heuer abgeschlossen werden, heißt es dazu aus dem Büro des zuständigen Infrastruktur- und Sportlandesrates Heinrich Dorner und von Pinkafelds Bürgermeister Kurt Maczek (beide SPÖ). Vizebürgermeisterin Carina Laschober-Luif (ÖVP) sperrt sich grundsätzlich nicht gegen ein Engagement des Landes, wartet aber noch auf die Details des Deals.
Das Bad sei noch voll funktionstüchtig und werde gut frequentiert, aber es sei eben in die Jahre gekommen und bedürfe dringend zumindest einer Sanierung der Technik, sagt Maczek. Neben dem Hallenbad will das Land auch den Eislaufplatz und eine Halle übernehmen, in der früher konzertiert oder gekickt wurde, und die jetzt als Lagerplatz für Oldtimer und Wohnwägen dient.
Defizitäre Hallenbäder
Zu Detailfragen geben sich Land und Stadtchef noch bedeckt. Die Liegenschaft müsse erst bewertet und der künftige Beitrag der Stadt festgelegt werden, so Bürgermeister Maczek. Die kolportierten 150.000 bis 200.000 Euro jährlich will er nicht kommentieren. In Neusiedl beträgt der Betriebskostenbeitrag ab Inbetriebnahme des neuen Hallenbades jährlich 300.000 Euro für die nächsten 20 Jahre.
Drei Hallenbäder gibt es im Land noch – in Neusiedl, Pinkafeld und Eisenstadt. Und überall müssen oder mussten die Städte als Eigentümer und Betreiber Jahr für Jahr zuschießen: zwischen 350.000 und 700.000 Euro. Seit Jahren werden deshalb Pläne gewälzt, den Abgang zu verringern.
Im SPÖ-Regierungsprogramm von 2020 heißt es dazu auf Seite 71: „Mit den Standort-Gemeinden der Hallenbäder wird eine Lösung erarbeitet, den Betrieb der Hallenbäder wirtschaftlich vertretbar zu gestalten“.
Eisenstadt hält an Bad fest
Auch mit Eisenstadt habe es diesbezüglich vor rund zweieinhalb Jahren Gespräche gegeben, bestätigt man im Rathaus. Aber für ein Butterbrot wollte die ÖVP-regierte Landeshauptstadt das 1980 eröffnete Hallenbad nicht hergeben.
Zumal die Anlage seit 2010 um rund 4,5 Millionen Euro zwei Mal aufwendig saniert wurde und besser dastehe als die Bäder im hohen Norden und im Süden. Auch beim kommunalen Beitrag zum laufenden Betrieb hat es sich gespießt. Weil Bäder regionale Bedeutung haben und von Schulen des Umlands frequentiert werden, sollten Nachbargemeinden Eisenstadts mitzahlen. Dieses Modell hat aber schon in Neusiedl nicht funktioniert.
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