Neue Fotovoltaik-Pläne erhitzen in Neusiedl die Gemüter

Die Aussendung, die Neusiedls Vizebürgermeister Thomas Halbritter (ÖVP) am Samstag ausgeschickt hat, liest sich wie eine Kampfansage: Ohne die Gemeindebürger oder den Stadtrat zu informieren, würden SPÖ und Energie Burgenland an der Umsetzung eines gigantischen Solarparks auf Neusiedler Hotter arbeiten, heißt es da.
Die Rede ist von einer 217 Hektar großen Fläche im Nordosten des Gemeindegebietes.
Paket für energieautarke Stadt
Die ÖVP bezieht sich auf Informationen aus einem Runden Tisch, der vergangene Woche zwischen Energie Burgenland und Mitgliedern der Neusiedler Gemeinderatsfraktionen stattgefunden hat. Dabei wurde ein Konzept präsentiert, mit dem die Stadt energieautark werden soll. Ein Teil des Pakets wäre ein Solarpark in jenem Bereich des Neusiedler Hotters, wo bereits 18 Windkraftanlagen der Energie Burgenland Strom produzieren.
Gegenüber dem KURIER erklärt Vizebürgermeister Halbritter diesem Vorhaben eine klare Absage: „Als ÖVP Neusiedl sind wir für die grüne Energiewende und wir werden dafür auch Fotovoltaik brauchen. Aber zuerst müssen alle Dach-und Parkflächen ausgenützt werden, erst dann können wir über Anlagen im Grünland reden.“
Energie Burgenland: Zonierung wird evaluiert
Energie Burgenland-Pressesprecher Jürgen Schwarz beschwichtigt auf Nachfrage des KURIER. Ob, und in welchem Ausmaß ein Neusiedler Sonnenpark errichtet wird, sei noch völlig offen: „Formal ist die Situation so, dass das Projekt noch vor der Zonierung steht. Es wird evaluiert, welche Flächen für die Zonierung infrage kommen“, erklärt Schwarz.
Geht es nach Bürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ), dann soll bereits am kommenden Donnerstag der Weg für eine klimaneutrale Stadt geebnet werden – mit einem Grundsatzbeschluss im Gemeinderat für das Energie Burgenland-Projekt „Zukunftsgemeinde Neusiedl am See“. Die Entscheidung, ob ein Fotovoltaik-Park in der Stadt errichtet wird, solle aber erst nach erfolgter Zonierung und unter Einbindung der Bevölkerung fallen, verspricht die Stadtchefin am Montag in einer Aussendung.
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