„Fotovoltaik-Invasion“ auf der grünen Wiese befürchtet

„Fotovoltaik-Invasion“ auf der grünen Wiese befürchtet
Grüne Kritik an Ausbauplänen von Energie Burgenland. Konzern will Konsens mit Bevölkerung und Umweltschützern suchen

2025 soll das Burgenland nicht nur bei Windstrom, sondern auch bei Sonnenstrom Österreichs Nummer eins sein. Mit diesem Ziel vor Augen ist das neue Vorstandsduo der Energie Burgenland angetreten. Die Erzeugung erneuerbarer Energie soll in den kommenden Jahren von 900 auf über 3.000 GWh ansteigen, so Stephan Sharma und Reinhard Czerny.

Dach oder Freifläche lautet dabei die Gretchenfrage. Das Wenige, das die Energie Burgenland derzeit an Sonnenstrom produziert, kommt fast zur Gänze von Modulen auf 200 Dachflächen mit mehr als 11 Megawatt installierter Leistung. In den nächsten Wochen kommen weitere 5 MW Leistung auf Dächern hinzu. Bei der S31-Abfahrt im Osten Eisenstadts steht nach Konzernangaben die bisher einzige Fotovoltaikanlage auf der grünen Wiese – neben Autobahn und Bauhof und unter einer Stromleitung.

Aber dabei wird es wohl nicht bleiben.

Sorge ums Grün

Die Grünen befürchten eine „Fotovoltaik-Invasion auf der grünen Wiese“. Die Energie Burgenland wolle zwischen Wallern und Tadten „fast 400 Hektar als Eignungszone einreichen, auf allerbestem und hochwertigstem Ackerland“, so Grünen-Landessprecherin Regina Petrik und fordert ein „Einschreiten“ der roten Landesregierung. Stehe doch in § 53a des eben erst unter großen Mühen novellierten Raumplanungsgesetzes, dass Fotovoltaikanlagen „vorrangig auf Dächern oder gebäudeintegriert zu errichten“ seien.

In Oberösterreich, das bis 2030 eine Verzehnfachung der Sonnenstromproduktion auf 3.500 GWh plant, hat ÖVP-Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner versprochen: „Wir wollen nichts auf Felder stellen“, lieber auf Supermarkt-Dächer.

Ein Sprecher der Energie Burgenland wollte die von den Grünen genannten 400 Hektar nicht kommentieren. Flächen werde man „dort nutzen, wo es unter Einbindung der Bevölkerung und der NGOs volle Unterstützung für die saubere, günstige Stromform Sonne gibt“. Und Flächen-Anlagen seien viel günstiger als Dach-Module, wovon auch der Stromkunde profitiere. Die erste größere Flächenanlage wird wohl in der SPÖ-Gemeinde Schattendorf entstehen. Der Gemeinderat hat 17 Hektar landwirtschaftlicher Fläche umgewidmet. Geplant sind 37.500 Module mit 15 Megawatt Leistung (der KURIER hat berichtet).

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