Eierüberschuss im Burgenland: Das darf Donald Trump nie erfahren

Eierüberschuss im Burgenland: Das darf Donald Trump nie erfahren
148 Prozent Selbstversorgung mit Eiern im Burgenland, bundesweit liegt der Wert bei 90 Prozent. 53 Betriebe sorgen für eine stabile Versorgung.

Zusammenfassung

  • Das Burgenland hat einen Selbstversorgungsgrad von 148 Prozent bei Eiern, während Österreich bei 90 Prozent liegt.
  • Zu Ostern steigt der Eierverbrauch in Österreich auf 60 Millionen, burgenländische Betriebe sichern die Versorgung.
  • Trotz Vogelgrippe in Europa ist Österreich nicht betroffen, und Konsumenten bevorzugen regionale Produkte mit Herkunftskennzeichnung.

Wenn zu Ostern traditionell der Eierverbrauch in die Höhe schnellt, ist das Burgenland wie gewohnt zur Stelle: Mit einem Selbstversorgungsgrad von rund 148 Prozent bleibt die Region von Engpässen am Eiermarkt weitgehend verschont und kann zudem "exportieren". Österreichweit liegt die Selbstversorgung laut Landwirtschaftskammer bei 90 Prozent.

Der Eierverbrauch in Österreich erreichte mit 248 Eiern pro Kopf und Jahr einen neuen Höchstwert – das sind zwölf Eier mehr als noch vor fünf Jahren. Noch höher ist er in den USA, wo er bei etwas über 280 liegen dürfte.
Wegen der Vogelgrippe sind die Preise auf dem US-amerikanischen Markt zuletzt auf über einen Dollar pro Ei gestiegen, US-Präsident Donald Trump hat bereits mehrere Länder um eine Steigerung der Eier-Exporte gebeten. 
 
Bleibt zu hoffen, dass der US-Präsident kein Auge auf das Burgenland wirft – und es angesichts des hohen Selbstversorgungsgrades neben Grönland, Panama und Kanada auf die Liste der begehrten Länder setzt. 

Hierzulande steigt der Bedarf zu Ostern jedenfalls  rasant: Rund 60 Millionen Eier werden in dieser Zeit in Österreich konsumiert. "Trotz steigender Nachfrage rund um die Feiertage können sich Konsumentinnen und Konsumenten auf frische burgenländische Eier verlassen", betont LK-Präsident Nikolaus Berlakovich.

Eierüberschuss im Burgenland: Das darf Donald Trump nie erfahren

Heinz Schlögl, Obmann der Geflügelwirtschaft Burgenland, gemeinsam mit Geschäftsführerin der Werkovits Frisch-Eier und Nudelmanufaktur, Katrin Pfneisl und LK-Präsident Nikolaus Berlakovich (v.li.).

Die bäuerlichen Betriebe im Burgenland sorgten für kurze Transportwege, regionale Futtermittel und kontrollierte Qualität, produziert werde überwiegend in Boden- und Freilandhaltung. 

Neben dem klassischen Frühstücksei braucht es auch größere Mengen für die Produktion von Färbeware, was die Verfügbarkeit zusätzlich einschränkt, sagt Heinz Schlögl, Obmann der Geflügelwirtschaft Burgenland.

Der Tourismus trage ebenfalls zur angespannten Marktlage bei, da Hotels und Gastwirte verstärkt im Einzelhandel einkaufen: "Der Trend zu vegetarischer und flexitarischer Ernährung beflügelt den Eierkonsum zusätzlich", so Schlögl.

Aktuell gibt es im Burgenland 53 Legehennenbetriebe mit etwas über 430.000 registrierten Legehennen. 81 Prozent davon werden in Bodenhaltung, zehn Prozent biologisch und neun Prozent in Freilandhaltung gehalten. Die jährliche Produktion im Land liegt bei rund 146 Millionen Eiern. Neben der professionellen Produktion verzeichnen die Behörden einen Zuwachs bei Selbstversorgern und Hinterhofhaltungen – ein Trend, der sich seit der Corona-Pandemie verstärkt hat.

Vogelgrippe in Österreich aktuell kein Thema

Die in Europa verbreitete Vogelgrippe ist im Burgenland aktuell kein Thema. Betroffen sind derzeit vor allem Norddeutschland, Polen und Südungarn – teils mit Totalausfällen bei Großbetrieben. 

In Österreich hingegen wurde die Stallpflicht für Betriebe mit über 50 Tieren wieder aufgehoben. Dennoch gilt Vorsicht: Fütterung und Tränkung im Außenbereich sind weiterhin untersagt.

Laut Landwirtschaftskammer greifen Konsumenten zunehmend zu regionalen Produkten, insbesondere wenn diese mit dem AMA-Gütesiegel oder der Herkunftskennzeichnung "aus dem Burgenland" versehen sind. 

Berlakovich ruft dazu auf, "beim Oster-Einkauf auf burgenländische Produkte wie Eier, Fleisch und Brot zu setzen". Und er betont: "Wer regionale Eier kauft, sichert Arbeitsplätze im Burgenland, stärkt unsere bäuerlichen Familienbetriebe und genießt Frische und Qualität, die man schmeckt." Regionalität sei zudem ein entscheidender Baustein für eine krisenfeste Lebensmittelversorgung.

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