MKS: Erste Länder stoppen Fleischimporte aus Österreich

MKS: Erste Länder stoppen Fleischimporte aus Österreich
Fünf Länder verzichten bis auf Weiteres auf österreichisches Rind- und Schweinefleisch sowie Rohmilch.

Obwohl in Österreich bisher kein Fall der Maul- und Klauenseuche nachgewiesen worden ist, haben erste Handelspartner Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.

So verhängten die USA, Kanada, Japan, das Vereinigte Königreich sowie Bosnien-Herzegowina bis auf Weiteres Importstopps gegen österreichische Rind- und Schweinefleischprodukte sowie heimische Rohmilch, hieß es am Dienstag aus dem Gesundheitsministerium auf APA-Anfrage. Die Dauer der Beschränkungen sei derzeit nicht absehbar.

Dauer der Importstopps könne man nicht abschätzen

Im Fall der USA und Kanada erfolgten die Einschränkungen rückwirkend mit 24. bzw. 25. Februar - nach diesem Zeitpunkt von Österreich in die beiden Länder exportierte Erzeugnisse dürfen dort also nicht im Umlauf gebracht werden. Besonders streng werde das Embargo von Japan gehandhabt, das ein Importverbot auch für Fleisch- und Milchprodukte, die in Österreich verarbeitet wurden, aussprach. In Bosnien-Herzegowina gelte das Importverbot nur für Niederösterreich und das Burgenland, so das Ministerium.

Wie lange die Importstopps dauern werden, könne man nicht abschätzen. Man stehe dazu in "intensivem Austausch" mit den jeweiligen Ländern.

Grenzkontrollen wegen Maul- und Klauenseuche

Verzögerungen im Grenzverkehr

Derweil sorgt MKS sorgt weiter für Verzögerungen im Frühverkehr – vor allem an den burgenländischen Grenzübergängen zu Ungarn und der Slowakei.

Am Dienstag früh mussten Pendler an den Übergängen in Nickelsdorf oder Kittsee laut Polizei bis zu 30 Minuten warten. Gegenüber Montag sei die Lage damit "entspannt", so ein Sprecher. Nach der Stoßzeit sei mit „mehr oder weniger flüssigem Verkehr“ zu rechnen. Mit Blick auf das bevorstehende Osterwochenende bleibt die Situation jedoch angespannt.

Auch an Niederösterreichs Grenze zur Slowakei kam es zu ähnlichen Verzögerungen. In Spitzenzeiten, etwa in der Früh oder am Abend, war laut Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner mit bis zu einer Stunde Wartezeit zu rechnen. „Zwischenfälle habe es bisher keine gegeben“, so Schwaigerlehner.

Alle bisherigen Tests negativ

In beiden Bundesländern gibt es derzeit keine positiven MKS-Befunde. Das teilte das Büro der niederösterreichischen Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) mit: "Alle Tests sind negativ ausgefallen." Auch im Burgenland habe es laut Landeskrisenstab bislang keine positiven Testergebnisse gegeben.

Zur Sicherheit wird in der Sperrzone weiter getestet. Im Rahmen einer risikobasierten Beprobung sollen insgesamt 285 von rund 1.100 Betrieben in drei Durchgängen überprüft werden. 146 Betriebe wurden bereits besucht, 139 Tests analysiert – alle negativ.

Als präventive Maßnahme wurde zudem der für Donnerstag geplante Kälbermarkt in Bergland (Bezirk Melk) abgesagt. Der Schritt erfolgte durch den NÖ Genetik Rinderzuchtverband, um einer möglichen Ausbreitung der Seuche zuvorzukommen.

Während die Behörden auf weitere Ergebnisse warten und sich auf den Osterreiseverkehr vorbereiten, bleibt eine gewisse Unruhe. Doch vorerst gilt: Keine MKS-Fälle, aber Geduld an der Grenze – besonders zur Ferienzeit.

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