Maul- und Klauenseuche: Keine Fälle, aber höchste Alarmbereitschaft

Die Polizei ist derzeit verstärkt an der Grenze im Einsatz.
Zusammenfassung
- Bisher keine nachgewiesenen Fälle von Maul- und Klauenseuche in Österreich.
- 40 Soldaten unterstützen die Polizei bei verstärkten Grenzkontrollen zur Seuchenverhinderung.
- Keine Verkehrsbehinderungen oder illegale Waren bei Kontrollen festgestellt.
Die Gefahr ist real, der Ernst der Lage nicht zu unterschätzen – doch bis Sonntagmittag gibt es weiterhin keinen nachgewiesenen Fall der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Österreich. Das teilte Nina Sorger vom burgenländischen Landeskrisenstab mit.
Die verstärkten Grenzkontrollen und Maßnahmen würden laut Polizei "mit Verständnis" angenommen, größere Verkehrsbehinderungen blieben bisher aus.
Der Fokus liegt derzeit auf der Verhinderung einer Einschleppung der Tierseuche über die Grenze. Bei einem Lokalaugenschein am Grenzübergang Berg bei Hainburg betonte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP): "Die Seuche steht direkt vor unserer Grenze."
Gemeinsam mit Bundespolizeidirektor Michael Takacs versicherte er, dass alle notwendigen Vorkehrungen getroffen seien. Dennoch gelte: „Jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten.“
Der Appell:
- Kein Kontakt zu Tieren in den betroffenen Nachbarregionen,
- keine Einfuhr tierischer Produkte wie rohes Fleisch oder Jagdtrophäen.
Laut Polizei kam es bislang zu keinen Beanstandungen bei Fahrzeugkontrollen, illegale Waren wurden nicht entdeckt.
Um die Beamten an den Übergängen zu unterstützen, befinden sich derzeit 40 Soldaten der Garde im Assistenzeinsatz, bestätigt Bundesheer-Sprecher Stefan Friebe. Sie sind in Nickelsdorf und Kittsee stationiert – dort, wo die Kontrollen besonders intensiv ausfallen.
Übergänge im Burgenland weiter offen – aber streng überwacht
Im Burgenland bleiben die Grenzübertritte geöffnet, sind aber mit sogenannten Seuchenteppichen ausgestattet. In Nickelsdorf sind es fünf, in Klingenbach zwei.
Weitere kontrollierte Übergänge befinden sich in Kittsee, Pamhagen, St. Margarethen, Deutschkreutz und Rattersdorf. Auch die Südbezirke Oberwart, Güssing und Jennersdorf sind passierbar – dort wurde jedoch die Kontrolle auf Frischfleisch und Paarhufer-Transporte verstärkt.
In Niederösterreich sind ebenfalls Seuchenteppiche bei Hohenau an der March und Berg im Einsatz.
Montag bringt Belastungstest
Während es am Wochenende zu keinen Staus kam, rechnet man mit einer ersten echten Belastungsprobe am Montag.
Die burgenländische Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner (Grüne) und Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) riefen Reisende dazu auf, frühzeitig loszufahren und auf Abkürzungen über Ungarn zu verzichten.
Die Lage ist angespannt, aber stabil. Dank koordiniertem Einsatz von Polizei, Bundesheer und Krisenstab ist Österreich aktuell frei von MKS-Fällen – und das soll auch so bleiben.
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