Maul- und Klauenseuche: Burgenland startet Überwachungsprogramm

Maul- und Klauenseuche: Burgenland startet Überwachungsprogramm
Großangelegte Kontrollen in der erweiterten Sperrzone bis 17. Mai. Wöchentliche Proben in den vier besonders betroffenen Gemeinden.

Zusammenfassung

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  • Österreich reagiert mit einem Überwachungsprogramm und Importverboten auf MKS-Ausbrüche in Ungarn und der Slowakei.
  • Amtstierärzte überwachen 660 Betriebe in der Sperrzone, um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern.
  • MKS betrifft nur Paarhufer und ist für Menschen ungefährlich, kann aber wirtschaftlich bedrohlich sein.

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) sorgt nach Ausbrüchen in Ungarn und der Slowakei für erhöhte Alarmbereitschaft in Österreich. Seit Mittwoch läuft im Burgenland ein umfassendes Überwachungsprogramm, um eine Einschleppung des hochinfektiösen Virus zu verhindern.

Neben verstärkten Betriebskontrollen und Stichproben gilt ein Einfuhrverbot für Tiere und Frischfleischprodukte. Die Maßnahmen bleiben voraussichtlich bis 17. Mai aufrecht.

Das Gesundheitsministerium hat in Zusammenarbeit mit den Veterinärbehörden ein detailliertes Überwachungsprogramm für die erweiterte Sperrzone erstellt. Diese umfasst Teile von Niederösterreich sowie die Bezirke Neusiedl, Eisenstadt-Umgebung, Eisenstadt, Rust, Mattersburg und Oberpullendorf.

Ab sofort kontrollieren Amtstierärzte sämtliche 660 Betriebe in dieser Region auf klinische Symptome und Biosicherheitsmaßnahmen. In rund 150 Betrieben werden monatlich Proben entnommen. "Wir müssen alles tun, um eine Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche zu verhindern. Das heute startende Überwachungsprogramm ist eine wichtige Maßnahme zur Früherkennung", betont Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner.

Maul- und Klauenseuche: Burgenland startet Überwachungsprogramm

Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland, begrüßt die Schließung kleiner Grenzübergänge und appelliert an die Bevölkerung:

"Auch, wenn viele Menschen glauben, dass sie keine Berührungspunkte mit dieser Seuche haben, appellieren wir dennoch, dass Jeder und Jede dazu beitragen kann, dass diese Seuche nicht in Österreich eingeschleppt wird. Unsere Bäuerinnen und Bauern tun ihr Bestes, um ihre Tiere zu schützen. Helfen auch Sie mit, indem sie sich von Klauentieren wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Alpakas und Farmwild fernhalten", betont Berlakovich.

Die Bevölkerung wird daher dringend ersucht:

  • Nicht unbedingt notwendige Reisen in die betroffenen Gebiete zu machen.
  • Fremde Ställe nicht zu betreten.
  • Keine Speisereste an Nutztiere zu verfüttern.
  • Auf die Hygiene zu achten und Desinfektion zu verwenden.
  • Die Anweisungen der Behörden zu befolgen.

Sie wird in dieser Angelegenheit von der ÖVP-Landtagsabgeordneten Carina Laschober-Luif kritisiert. Haider-Wallner habe die "Seuchenbekämpfung verschlafen und wertvolle Zeit verloren", so die südburgenländische Politikerin in einerAussendung. "Das Land könnte sofort Grenzübergänge mit Seuchenteppichen sichern, aber diese einfache und effektive Maßnahme wird ignoriert. Stattdessen wird die Verantwortung auf die Polizei abgeschoben, was absolut unzureichend ist."

Der burgenländische FPÖ-Bauernobmann und Bundesrat Thomas Karacsony sprach sich gegenüber der APA gegen Grenzsperren aus: "Das führt zu Panik und lähmt die gesamte Wirtschaft wie zu Corona-Zeiten." Zielführender wären seiner Ansicht nach Seuchenteppiche bei Grenzübergängen sowie "rigorose Grenzkontrollen" von Lebendtiertransporten.

Größte Gefahr in der Überwachungszone

Die größte Gefahr besteht in der Überwachungszone entlang der ungarischen Grenze. In den Gemeinden Deutsch Jahrndorf, Nickelsdorf, Halbturn und Mönchhof fielen bei der letzten Beprobung alle Tests negativ aus. Um weiterhin Sicherheit zu gewährleisten, werden die zwölf Betriebe in diesen vier Gemeinden ab sofort wöchentlich untersucht.

Aktuelle Informationen zur MKS gibt es auf den Webseiten des Landes Burgenland und des Gesundheitsministeriums:

Zudem gilt dort ein Jagdverbot, um eine mögliche Virusverbreitung durch aufgescheuchte Wildtiere zu verhindern. Die Landesregierung ruft Spaziergänger dazu auf, Wildtiere nicht zu beunruhigen und Hunde an der Leine zu führen.

Sollten in einem Betrieb Symptome festgestellt werden, erfolgt eine umgehende Meldung an die Veterinärbehörde. Der betroffene Betrieb wird sofort gesperrt, bis das Laborergebnis vorliegt. Bei einer bestätigten Infektion drohen drastische Maßnahmen: Alle Klauentiere des Betriebes müssen gekeult und unschädlich beseitigt werden. Zudem werden Sperrzonen mit bis zu zehn Kilometern Radius eingerichtet.

Da infizierte Tiere das Virus bereits vor dem Auftreten erster Symptome ausscheiden können, sind höchste Hygienestandards unerlässlich. Die Veterinärbehörde ruft Landwirte und Tierhalter auf, folgende Maßnahmen strikt einzuhalten:

  • Saubere Stallkleidung tragen
  • Stallungen für betriebsfremde Personen unzugänglich machen
  • Transportmittel regelmäßig reinigen und desinfizieren
  • Quarantänemaßnahmen beachten

Erkrankung für Menschen ungefährlich, aber wirtschaftlich bedrohlich

Die Maul- und Klauenseuche betrifft ausschließlich Paarhufer wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Für Menschen stellt sie keine Gesundheitsgefahr dar. Allerdings kann ein Ausbruch massive wirtschaftliche Schäden verursachen. Daher sind eine frühzeitige Erkennung und strenge Seuchenschutzmaßnahmen essenziell.

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