Keine Tiermärkte und Rinderschauen aus Angst vor Maul- und Klauenseuche

Großviehversteigerung in der Berglandhalle bei Wieselburg wurde abgesagt
Die in den Nachbarstaaten Ungarn und Slowakei grassierende Maul- und Klauenseuche beschert den heimischen Tierhaltern und Behörden eine immer massivere Alarmstimmung. Neben den in Grenzbezirken im Burgenland und Niederösterreich eingerichteten Kontrollräumen werden vom Gesundheitsministerium auch Schließungen kleinerer Grenzübergänge, die nicht kontrolliert werden können, vorbereitet. Viele Viehmärkte und Rinderschauen wurden aktuell bereits abgesagt.
"Bei uns herrscht gespenstische Ruhe“, berichtet Karl Zottl vom Rinderumschlagplatz des NÖ Genetik Rinderzuchtverbandes in Bergland bei Wieselburg im Mostviertel. Die für Mittwoch angesetzte Großviehversteigerung ist dort kurzfristig abgesagt worden.
Auch eine für Sonntag geplante Rinderschau im Pielachtal wurde bereits abgesagt.
Präventionsmaßnahme
„Wir müssen in jeder Hinsicht eine Ausbreitung der Krankheit unterbinden“, sagt Zottl, der sich angesichts der fast leeren Ställe und der Stille in der Versteigerungshalle an die Monate im Corona-Lockdown erinnert fühlt. An die 500 Kühe, Kalbinnen und Jungstiere wechseln bei derartigen Versteigerungen am größten Rinderumschlagplatz Österreichs regelmäßig die Besitzer.
Die in einem Monat angesetzte Versteigerung im Mai gilt nun für die rund 4.000 Zuchtverbandsmitglieder als nächster Fixpunkt. Aktuell wurden auch schon Rinderschauen in anderen Bundesländern bereits abgesagt.
Die Übertragungsgefahr bei der Zusammenkunft so vieler Tierhalter und Käufer aus den verschiedensten Regionen berge jedenfalls ein sehr hohes Risiko, sagt Verbandsmanager Zottl.
Kälbermärkte
Noch am Terminplan der Berglandhalle stehen die großen Kälbermärkte. Dafür wird beim Verband an einem Konzept gearbeitet, wonach Verkäufer und Käufer bei der Kleinviehversteigerung wenig bis gar nicht aufeinandertreffen würden.

"Die Entscheidung, ob wir den Markt nächste Woche abhalten dürfen oder nicht, liegt zur Gänze bei Veterinärbehörde des Landes“, sagt Zottl.
Trotz massiver Überprüfungen ist bislang kein Fall der gefährlichen Tierseuche in Österreich bekannt geworden.
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