Ei, Ei - das wird knapp! Zwischen begrenztem Angebot und sicherer Versorgung

Bunte Ostereier
Ostern kann kommen: Eigenbedarf an Eiern kann gedeckt werden; 6 bis 7 Eier pro Kopf zum Pecken; Freilandhaltung nimmt zu.

Zusammenfassung

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  • Ostern ist gesichert, da heimische Legehennen-Betriebe den Eierbedarf abdecken können.
  • Vogelgrippe und fehlende Investitionen führen international zu Engpässen in der Eierproduktion.
  • Freilandhaltung wird beliebter, während die Bio-Eier-Produktion sich seit 2023 erholt.

Die gute Nachricht zuerst: Ostern kann heuer stattfinden. Die heimischen Legehennen-Betriebe sichern die Versorgung mit Eiern entsprechend ab.

Nach wie vor kommt es, etwa zum Wochenende hin, im Einzelhandel zu einem verdünnten Angebot in den Regalen. Da und dort fehlen Eier, mal aus Boden-, mal aus Freilandhaltung.

"Der Eierkonsum steigt kontinuierlich, um fünf Prozent in den vergangenen fünf Jahren. Das Ei wird immer mehr als Top-Nahrungsmittel wahrgenommen", sagt Rosemarie Ferstl, Vizepräsidentin der oö. Landwirtschaftskammer. Warum es - hierzulande abgeschwächt - aber international zu gravierenden Engpässen in der Versorgung kommt, hat multiple Ursachen:

  • Die Vogelgrippe hat dazu geführt, dass es EU-weit wesentlich weniger Legehennen gibt. Österreich ist davon aktuell gar nicht betroffen, hier konnten Fälle im Herbst 2024 aufgrund der bäuerlichen Strukturen der Betriebe schnell lokal eingegrenzt werden. "Einem Land wie Amerika fallen die riesigen Legehennen-Batterien jetzt auf den Kopf", sagt der Obmann der Geflügelwirtschaft OÖ, Gerold Sterrer. Dort gäbe es einzelne Betriebe, die mehr Legehennen hätten als ganz Österreich zusammen. "Wenn da die Vogelgrippe ausbricht, hat das enorme Konsequenzen", so Sterrer.
  • Es gibt keine Steigerung bei der Eierproduktion. Das liegt in Oberösterreich daran, dass Neubauten für Legehennenställe mit hohen Investitionen verbunden sind. Dazu kommt, dass es in der Branche in den vergangenen Jahren keine nennenswerte Preissteigerung bei den Produkten gab. Das setzt den Produzentinnen und Produzenten, die mit gestiegenen Fixkosten für Futter und Energie kämpfen, zu und macht den Neueinstieg oder Umstieg in die Legehennen-Wirtschaft derzeit eher weniger attraktiv.
Ei, Ei - das wird knapp! Zwischen begrenztem Angebot und sicherer Versorgung

Zwei Cent mehr pro Ei: Das fordern die Bäuerinnen und Bauern vom Handel, der sich mit Abschaffung der Käfighaltung dazu verpflichtet hat, nur Eier von heimischen Tieren in die Regale zu nehmen. "Mit dieser Erhöhung würden sich auch mehr Betriebe drübertrauen. Und in der Bio-Haltung mit ihren strengen Auflagen und der Mehrarbeit wären mit zwei Cent mehr Arbeit und Leistung noch immer nicht fair abgegolten", sagt Obmann Sterrer.

Bio-Eier wieder mehr gefragt

Apropos Bio: Die Bodenhaltung verliert kontinuierlich an Boden zugunsten der Freilandhaltung. Die wird ständig populärer, sowohl bei den produzierenden Betrieben als auch bei den Konsumentinnen und Konsumenten. Bio-Eier hatten in den vergangenen Jahren mit Einbußen zu kämpfen, seit 2023 zeigt sich im Handel wieder eine Erholung.

Auf die aktuellen Entwicklungen auf den Markt kann die Eierwirtschaft nicht sofort reagieren. Bis die Bauverfahren für neue Ställe genehmigt sind, können bis zu eineinhalb Jahre vergehen. Auch die Hennen legen nicht plötzlich mehr Eier, nur weil die Nachfrage höher ist. Sie schaffen maximal ein Ei pro Tag.

Mehr Tiere & mehr Ställe

Wer die Anzahl erhöhen will, braucht also mehr Tiere (der Prozess vom Brutei zum Konsumei im Regal dauert sieben bis acht Monate) und die brauchen wiederum mehr Platz in mehr Ställen. Das Huhn pickt sich hier also in den Schwanz.

Obmann Sterrer, der selbst einen Legehennen-Betrieb in Oberösterreich hat, finalisiert: "Wir brauchen in unserer Branche keine Spitzen und Höhepunkte, wir brauchen Kontinuität und Planbarkeit für unsere Produktion."

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