E-Tankstellennetz im Burgenland wird dichter
Seit fünf Jahren tankt Willi Heißenberger sein Auto aus der Steckdose. „Etwas anderes kann ich mir gar nicht mehr vorstellen“, sagt der ehemalige ÖVP-Landtagsabgeordnete und nunmehrige HTL-Lehrer. Warum er sich für ein Elektroauto entschieden hat? „Es ist das umweltfreundlichste Gefährt.“
Daneben habe das E-Auto auch noch ökonomische Vorteile, erklärt der Mittelburgenländer. „Im Vergleich zum Diesel spare ich etwa 60 Prozent an Kosten.“ Nicht nur das Tanken komme ihn billiger. Auch die Servicekosten sowie die Anschaffung teurer Ersatzteile wie Kupplung und Bremsen fallen bei einem Elektroauto weg.
Kein Strafzettel
„Was noch hinzukommt: Ich habe in den vergangenen fünf Jahren keine einzigen Strafzettel wegen Zuschnellfahrens mehr kassiert“, sagt Heißenberger. Die Höchstgeschwindigkeit bei seinem Wagen liege bei 140 Stundenkilometer. „Da fährt man einfach sparsamer und schaut auf den Verbrauch.“ Denn das Tanken sei auch der Wermutstropfen. „Es gibt auch im Burgenland Raststationen, da findest du keine Ladestationen für das Elektroauto.“
Reichweite
Etwa 250 Kilometer beträgt die Reichweite für sein Auto. Von seinem Wohnort Unterrabnitz bis zum Arbeitsplatz in der HTL Mödling (NÖ) und retour gehe sich das bequem aus. Zuhause wird der Wagen mit Strom gespeist. Müsse er unterwegs tanken, sei das oft sehr abenteuerlich. Die zum Teil fehlende preisliche Ausschilderung und Preisunterschiede zwischen 0,17 Cent und 4,80 Euro pro Kilowattstunde würden immer wieder für Überraschungen sorgen, sagt Heißenberger.
So habe er für „139 Ladestunden an einem Tag“ eine Rechnung von 668 Euro serviert bekommen. Den Fehler konnte er natürlich rasch aufklären. „Dennoch würde ich mir wünschen, dass die Infrastruktur für E-Autos ausgebaut wird.“
Ladestationen
Hier setzt die Energie Burgenland (EB) an. Am Montag wurde in Oberwart eine neue Schnell-Ladestation beim Parkplatz des Dieselkinos offiziell eröffnet. Es ist die sechste Schnell-Ladestation der EB im Land und damit Bestandteil eines größeren Vorhabens, wie Klaus Grabenhofer, Geschäftsführer der Energie Burgenland Wärme und Service GmbH erklärt. „Seit knapp zwei Jahren ist die Tank-Karte in Betrieb: der dritte Anschluss bietet mit 80kW eine noch schnellere Ladeleistung und ist damit besonders für Neuwagen-Besitzer interessant“ erklärt Grabenhofer. Die EB hat sich zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr noch auf 100 Ladestationen im Burgenland aufzustocken und bis 2020 sollen es 150 sein.
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