Das Machtgefälle in Doskozils SPÖ

Das Machtgefälle in Doskozils SPÖ
Der Landeshauptmann verlässt Präsidium der Bundes-SPÖ und entsendet Astrid Eisenkopf, Verena Dunst und Daniela Winkler – eine stachelige Auszeichnung

Burgenlands Landeshauptmann hat eine Gabe, wenn man so will: Hans Peter Doskozil kann ein Lob so ausdrücken, dass es am Ende von Häme kaum zu unterscheiden ist.

Als ihn der KURIER kurz vor seinem Sieg bei der Landtagswahl im Jänner 2020 fragte, ob er sich vorstellen könne, dass SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner seine Forderung nach einem Mindestlohn übernehme, antwortete Doskozil: „Warum nicht? Man muss nur die Gabe besitzen, die Themen zu erkennen, die den Menschen wichtig sind“.

Als Doskozil Anfang der Woche seinen schon vor längerem gefassten Entschluss, beim SPÖ-Bundesparteitag Ende Juni nicht mehr als stellvertretender Parteichef zu kandidieren, offiziell verkündete, verhallte ein „Lob“ Doskozils ungehört.

Denn zugleich mit der Ankündigung seines Rückzugs, verkündete der mit absoluter Mehrheit ausgestattete Landeschef, Burgenlands SPÖ werde künftig von drei Frauen im Bundesvorstand vertreten: Landeshauptmann-Vize Astrid Eisenkopf (sie ist jetzt schon eine Stellvertreterin Rendi-Wagners), Landtagspräsidentin Verena Dunst und Bildungslandesrätin Daniela Winkler.

Welch eine Auszeichnung für die Frauen, könnte man meinen.

Tatsächlich ist es genau umgekehrt.

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