Die Krux mit der südlichen Mobilität

Die Krux mit der südlichen Mobilität
Georg Rosner (ÖVP) und Christian Drobits (SPÖ) stellten sich in Oberwart den Fragen der Bürger

Das Offene Haus Oberwart war am Donnerstag Schauplatz des KURIER-Bürgergesprächs mit den beiden Landtagsabgeordneten Christian Drobits (SPÖ) und Georg Rosner (ÖVP). Moderiert von KURIER-Chronik-Chef Martin Gebhart entwickelte sich eine spannende Diskussion, in der vor allem die mangelhafte Mobilität im Landessüden im Mittelpunkt stand. Gesprächsgrundlage war die große KURIER-Regionalumfrage. Das dominierende Thema war die Mobilität und der Öffentliche Verkehr.

 

Die Krux mit der südlichen Mobilität

So meinte ein anwesender Bürger, dass „das Gefühl entsteht, das Südburgenland wird verkehrstechnisch links liegen gelassen“. Hintergrund ist, dass der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Oberwart nach Friedberg bereits im Jahr 2011 eingestellt wurde. Die Bahninfrastruktur und vor allem der fehlende Personenverkehr bewegt die Bürger sichtlich noch immer und bleibt eine Forderung.

„Ohne Zug nur ein Dorf“

Landtagsabgeordneter Christian Drobits warf ein, dass es noch den Güterverkehr mit steigendem Transportvolumen auf der Strecke gebe: „Wünschen kann man sich viel, aber eine Realisierung einer Bahnstrecke für den Personenverkehr wäre nur gemeinsam mit Ungarn und Förderungen durch die EU möglich.“ Ähnlich pessimistisch äußerte sich Georg Rosner, der aber dennoch hofft, dass „vielleicht unsere Kindeskinder wieder mit dem Zug fahren können.“ Mit einem südburgenländischen Landeshauptmann und einem Verkehrsminister aus dem Süden müsste etwas möglich sein: „Wann, wenn nicht jetzt.“ Für die Zuhörer waren diese Antworten allerdings nicht zufriedenstellend. Eine Besucherin meinte, dass „eine Stadt ohne Zug nur ein Dorf ist“.

 

Die Krux mit der südlichen Mobilität

Bei der Holzverladung, die eigentlich schon im Vorjahr aus der Oberwarter Innenstadt verschwinden hätte sollen, hofft Rosner immer noch auf eine „rasche Lösung“. Drobits erklärt, dass daran gearbeitet wird und die Verlegung noch heuer kommen wird.“ „Im Norden wäre das schon seit fünf Jahren umgesetzt“, antwortete Rosner. Auch die hohen Ticketpreise für Busfahrten auf Kurzstrecken im Südburgenland waren Thema. „Die Strecke von Oberwart nach Pinkafeld kostet im Jahr mehr als 600 Euro“, erklärte ein Oberwarter. Im Zuge dessen wurde die Forderung nach einem Verkehrskonzept für die gesamte Region laut – ähnlich jenem in Vorarlberg. Dort kostet ein Jahresticket 365 Euro.

Ein anderer Bürger warf ein, dass die Absolventen der vielen Schulen im Südburgenland keine Chance hätten, auch einen Arbeitsplatz in der Region zu finden: „Wir exportieren die Intelligenz nach Wien und das Südburgenland wird dann zum Florida Österreichs, wo nur mehr Pensionisten leben.“

Süden mehr fördern

Alfred Kollar, Chef der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft, meldete sich auch zu Wort und meinte, dass eine „gesonderte höhere Wohnbauförderung“ helfen könnte, den Süden attraktiver zu machen: „Im Bezirk Neusiedl am See bauen wir derzeit mehr als in den vier südlichen Bezirken.“ Dieser Idee konnte auch Landtagsabgeordneter Drobits etwas abgewinnen.

Die Krux mit der südlichen Mobilität

Innenstadt

Die Diskussion drehte sich auch um die Oberwarter Innenstadt. Drobits sieht „einen Fleckerlteppich an Maßnahmen“ und kein großes Ganzes. Dem widersprach Rosner und kündigte an, dass es nach der geplanten Verlegung des Busbahnhofes die Möglichkeit geben werde, einen Rathausplatz zu schaffen. Der Idee einer Fußgängerzone konnte er hingegen nichts abgewinnen. Dafür könnten noch heuer die Arbeiten für den neuen Kreisverkehr auf der B63a beginnen, der das neue Krankenhaus anbinden und den Verkehr in der Dornburggasse verringern soll.

Die Krux mit der südlichen Mobilität

Kommentare