Die Europameisterschaft der Berufe

Die Europameisterschaft der Berufe
400 Teilnehmer aus 23 Nationen kämpfen bei den Euro Skills um Medaillen. Auch der Burgenländer Ronald Brunäcker (links) will gewinnen

Der dritte Anlauf klappt: Wegen Corona wurden die Euro Skills, die Europameisterschaften der Berufe, vom ursprünglichen Termin im Herbst 2020 erst auf Jänner verschoben, dann erneut verlegt. Aber nun ist es soweit, die Veranstaltung findet von 22. bis 26. September in der Steiermark statt.

400 Teilnehmer aus 19 europäischen Staaten sowie vier Gastnationen aus dem asiatischen Raum machen mit, sie sind ausgebildete Fachkräfte aus 48 Berufen. „Gerade in Zeiten eines dramatischen Fachkräftemangels ist es wichtig, den jungen Professionisten eine Bühne zu bieten“, begründet Josef Herk, Präsident der steirischen Wirtschaftskammer. „Mit den Euro Skills wollen wir aber auch eine breite Öffentlichkeit über die Vielfalt an Ausbildungen und Karrieremöglichkeiten informieren.“ Deshalb werden einige Präsentationsberufe vorgestellt; für interessierte Jugendliche gibt es zusätzlich noch Stationen, an denen sie die Berufe der Wettbewerbe ausprobieren können.

Im Mittelpunkt stehen aber die bereits ausgelernten jungen Profis, eingeteilt ist in sechs Kategorien: Haus- und Bautechnik (z. B. Malerei, Spenglerei), Fertigungstechnik (z. B. Schweißen, Elektronik), Informations- und Kommunikationstechnik (z. B. Netzwerktechnik), kreative Kunst- und Modetechnologie (z. B. Floristik, Schaufenstergestaltung), Dienstleistung (z. B. Schönheitspflege, Fleischerei) sowie Transport und Logistik (z. B. Kfz-Technik, Land- und Baumaschinentechnik).

In der letztgenannten Kategorie tritt Ronald Brunäcker an. Der 24-jährige Lkw-Techniker aus Donnerskirchen fährt als einziger Burgenländer zur Euro Skills. Derzeit bereitet er sich an seinem Arbeitsplatz, Mathias Limp Mobilservice, auf die EM der Jungfachkräfte vor. Sein Ziel hat er klar vor Augen: Er will die erste Euro- Skills-Medaille für das Burgenland holen, und zwar am besten gleich die Goldene. „Außerdem freue ich mich schon auf das Feeling, bei einem internationalen Bewerb dabei zu sein“, erzählt Brunäcker dem KURIER.

Drei Tage lang stellen Experten den 18- bis 26-jährigen Teilnehmern unterschiedliche Aufgaben. Im Fall von Ronald Brunäcker kann das etwa das Zerlegen und Zusammenbauen eines Motors, eines Getriebes oder der kompletten Lkw-Elektronik sein.

Damit alles gerecht zugeht, benützt jeder das gleiche Material: Vom Akkuschrauber über die Friseurschere bis zur Wasserwaage sind die Geräte identisch. Am Abschlusstag wird die Gesamtleistung bewertet, die Europameister und Vizeeuropameister werden gekürt. Bei der Euro Skills 2018 in Budapest hatte Österreich mit 21 Medaillen das erfolgreichste Team.

Der Aufbau des Zeltdorfes am Schwarzl Freizeitzentrum in Premstätten (Bezirk Graz-Umgebung) hat schon vorige Woche begonnen. So müssen zwölf Zelte aufgestellt werden, die insgesamt eine Fläche von 35.000 Quadratmetern bieten. 30 Zeltbauer und Monteure sind im Einsatz, doch Zelte allein reichen nicht: Wasser- und Abwasserleitungen müssen ebenso verlegt werden wie Kanäle.

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