Rettungsdienst: Ein Jahr im Pandemie-Einsatz

Zwei Sanitäter mit Gesichtsmasken schieben eine Trage in einen Krankenwagen.
Das Rote Kreuz Burgenland: 2020 wurden fast 88.000 Einsätze absolviert, seit Ausbruch der Pandemie 1,5 Millionen Corona-Tests durchgeführt.

Einfach war der Dienst im Rettungswesen ja noch nie. Seit dem März 2020 sind die Arbeitsbedingungen der Helfer in Rot aber nochmals in einem ungeahnten Ausmaß schwieriger geworden. Rotkreuz-Präsidentin Friederike Pirringer spricht mit Blick auf das vergangene Jahr sogar vom „größten Katastrophenhilfseinsatz, den das Rote Kreuz je hatte“.

Wie nicht anders zu erwarten war, steht auch der am Mittwoch präsentierte Leistungsbericht des Roten Kreuzes Burgenland für das Jahr 2020 stark im Zeichen des Coronavirus und seinen Begleiterscheinungen.

Zu den Kernkompetenzen des Roten Kreuzes gesellten sich im ersten Jahr der Pandemie gänzlich neue Aufgabenbereiche hinzu, wie etwa das Durchführen von PCR- und Antigen-Tests. Bis heute wurden im Burgenland 250.000 PCR-Testungen und 1,25 Millionen Antigen-Schnelltests registriert. An den meisten davon war Rotkreuz-Personal beteiligt.

1.199 Corona-Transporte

Eine besondere Herausforderung im Rettungsdienst stellen seit dem März 2020 Überstellungen von Covid-Infizierten und Verdachtsfällen dar. Diese werden unter Einhaltung strenger Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt und sind besonders zeit- und arbeitsintensiv: Die Sanitäter-Teams tragen Ganzkörper-Schutzbekleidung, nach dem Transport wird alles sorgfältig desinfiziert.

1.199 Patienten-Überstellungen wurden im Burgenland 2020 auf diese Weise bewerkstelligt.

In Summe hat das Rote Kreuz im Vorjahr 87.970 Rettungs- und Krankentransporte im Land verbucht. Dabei wurden 3,2 Millionen Kilometer zurückgelegt – das entspricht 82 Erdumrundungen.

Drei Personen in Rotkreuz-Uniformen stehen vor Bannern des Österreichischen Roten Kreuzes Burgenland.

Thomas Wallner, Friederike Pirringer und Tanja König

Die Leistungsfähigkeit des Roten Kreuzes ist zu einem wesentlichen Anteil dem Engagement ehrenamtlicher Mitarbeiter zu verdanken. 3.364 Freiwillige haben 2020 allein im Rettungsdienst 93.272 unbezahlte Dienststunden geleistet. Bei einer Bewertung von 30 Euro pro Stunde ergebe das eine Ersparnis an Steuermitteln von 2,8 Millionen Euro, rechnet das Rote Kreuz vor.

Ehrenamtliche Mitarbeiter

„Nur durch das Engagement und die großartige Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter quer durch alle Leistungsbereiche konnten wir gemeinsam diese unvergleichliche Krise meistern“, bedankt sich Rotkreuz-Präsidentin Friederike Pirringer im Zuge der Präsentation des Leistungsberichtes.

In die gleiche Kerbe schlägt Geschäftsführer Thomas Wallner: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das schier Unmögliche geleistet, egal ob Fiebermessen, Durchführen von Testungen, Aufbau von Teststraßen, und so weiter.“

Virtuelle Kurse

Nicht nur der Rettungsdienst hat sich im Corona-Jahr verändert, auch die anderen Rotkreuz-Leistungen mussten an die Situation angepasst werden. So wurden Erste Hilfe Kurse zum Teil virtuell gegeben und auch der Besuchs- und Hospizdienst fand telefonisch oder via Videokonferenz statt. Außerdem wurden bei den Ausgabestellen der „Team Österreich“-Tafeln verpackte Lebensmittelpakete ausgegeben, um das Infektionsrisiko zu verringern.

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