Vom bisherigen Führungstrio dürfte nur der bisherige Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte, Vizepräsident Michael Schriefl, im Amt bleiben.
Denn wie der KURIER aus zwei Quellen erfahren hat, wird Brigitte Steininger, Vizepräsidentin der angestellten Ärzte, ihr Mandat gar nicht annehmen (Steininger, Oberärztin im Krages-Spital Kittsee, war für den KURIER nicht erreichbar).
Die von ihr erstmals angeführte „Liste der angestellten Ärzte und Spitalsärzte“ hatte bei der Kammerwahl im März nur noch vier Mandate erreicht, unter Langs Führung vor fünf Jahren waren es 15 gewesen.
Gewonnen hatte die Wahl die neue Liste „Angestellte Ärzte für Veränderung“ mit Christian Toth an der Spitze. Die Liste des 42-jährigen Oberarztes an der 1. Internen am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt konnte 11 der 31 Mandate verbuchen. Sein älterer Bruder Peter Toth hat übrigens auf Steiningers Liste kandidiert und zieht in die Vollversammlung ein.
Um Präsident zu werden, braucht Christian Toth am Mittwoch eine doppelte Mehrheit – neben der absoluten Mehrheit aller 31 Kammerräte auch den Sanktus von zumindest einem Viertel der Mitglieder beider Kurien. Bei den angestellten Ärzten kein Problem, aber auch die nötigen Stimmen der Niedergelassenen dürften Toth sicher sein. Er selbst sagt dazu nur: „Nichts ist fix, erst muss gewählt werden“. Aber man habe sich mit Schriefl, der sieben Mandate auf die Waagschale legen kann, auf eine Zusammenarbeit verständigt und auch mit der zweiten Liste selbstständiger Ärzte um Johann Gschwandtner „gute Gespräche geführt“, so Toth. Er wäre nach Walther Helperstorfer (1994 bis 2006) wieder ein Präsident aus dem Ordensspital, dessen Rivalität mit den Krages-Häusern des Landes stets köchelt.
Bleibt noch, wer Vizepräsident für die Kurie der angestellten Ärzte wird. Es dürfte jemand aus der Fraktion von Toth werden. Dort gibt es mit der 28-jährigen Turnusärztin Andrea Karall aber nur eine Frau an wählbarer Stelle. Es „wäre wünschenswert“ auch eine Frau mit an Bord zu haben, räumt Christian Toth ein, aber er wolle nicht vorgreifen.
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