Damit läge das Unternehmen, das als Teil der Burgenland Energie auch zur Landesholding gehört, nicht nur vor der Medizinischen Universität Wien (84.200 Euro), sondern auch deutlich vor der Burgenland Energie AG mit 80.200 durchschnittlichem Bruttojahresgehalt. Das EBRZ ist demnach laut einem vom Standard publizierten Ranking diesbezüglich überhaupt das bestgereihte öffentliche Unternehmen aus dem Burgenland.
27 Mitarbeiter hatte das EBRZ 2022, im Jahr davor waren es „nur“ rund 20. Die zwei Geschäftsführer sind Lukas Skocek und Josef Heinschink. Politisch ressortiert das Rechenzentrum zu Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).
Warum also sind die Mitarbeiter des Unternehmens , das unter der öffentlichen Wahrnehmungsschwelle arbeitet, so wertvoll?
Die überraschende Antwort: Sie seien zwar wertvoll, aber nicht in der vom Rechnungshof dargestellten Weise.
Tatsächlich sei das Durchschnittsgehalt zum Zeitpunkt der Rechnungshofprüfung um rund 20 Prozent unter den 89.900 Euro gelegen. Mittlerweile liege es "nur noch" bei 60.000 Euro brutto im Jahr, auch weil die Zahl der Mitarbeiter zuletzt auf rund 50 aufgestockt wurde.
Bei der seinerzeitigen Übermittlung der Daten an den Rechnungshof soll ein Fehler passiert sein, Tabellen seien falsch zugeordnet worden. Auf welcher Seite das Hoppala passiert ist, könne noch nicht zweifelsfrei gesagt werden, hieß es am Montag aus dem EBRZ.
Was macht das EBRZ überhaupt? „Automatisierte Datensicherung“ und „Serverhosting“ gehören ebenso zu den Services wie Massendruck-Aufträge in Farbe oder Schwarz-Weiß. Das EBRZ gehört zu je einem Drittel der Burgenland Energie, dem Land Burgenland und der Krankenanstaltengesellschaft und hat seinen Sitz auf dem Areal des Energiekonzerns in Eisenstadt.
An der Wiege des EBRZ standen die BEWAG (die Stromgesellschaft des Landes wurde 2012 mit der BEGAS zur Burgenland Energie verschmolzen) und die damalige Gebietskrankenkasse (heute Teil der Österreichischen Gesundheitskasse ÖGK).
In der SPÖ-Wochenzeitung BF war im April 1970 zu lesen: Für die Gebietskrankenkasse sollte das Rechenzentrum neben der Beitragsvorschreibung, Mahnung und Exekution „vor allem auch die gesamten Abrechnungen mit den Krankenanstalten und den Vertragspartnern durchführen“. Für die BEWAG sollte das EBRZ auch die „technisch-energiewirtschaftlichen Aufgaben“ durchführen. Und auch das Land beabsichtigte schon 1970 die Inanspruchnahme der EBRZ-Dienste.
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