Coronavirus: Burgenland will bei Schulen "regional reagieren"
Die burgenländische Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) hat sich am Dienstag dafür ausgesprochen, dass in der Corona-Pandemie an den Schulen „regional reagiert“ werden kann. So können jene Einrichtungen, wo es positive Fälle gibt, geschlossen werden, an den anderen könnte weiter unterrichtet werden. Auch fordert Winkler im zweiten Semester ein bis zwei Wochenstunden Zusatzunterricht.
„Wir brauchen mehr als Abstand und Masken, wir brauchen ein ordentliches Konzept“, nicht nur der virologische Aspekt sei entscheidend, sondern auch der pädagogische Blickwinkel, stellte die Landesrätin bei einer Pressekonferenz fest und hob die Bedeutung der Bildungseinrichtungen hervor: „Würde das nicht funktionieren, würde das gesamte Wirtschaftssystem nicht mehr funktionieren.“
Ein von ihr „gewünschtes Szenario“ wäre, dass man regional reagieren kann und nur jene Schulen schließt, in denen es zu Coronainfektionen gekommen ist. Wichtig wäre es, mit einer Präsenzphase zu starten unter Einhaltung der Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen. „Wir haben tagesgenaue Aufzeichnungen über positive Fälle und können rasch reagieren.“
Winkler forderte weiters Information über den angekündigten Ergänzungsunterricht und ortet hier Widersprüche, sollten hierfür tatsächlich mehrere Schulstandorte und Klassen zusammengezogen werden. Sie schlug hingegen zusätzliche Lernstunden im zweiten Semester vor, die nicht nur Lernschwachen, sondern allen Kindern angeboten werden sollen. Die Ressourcen hierfür sollte der Bund zur Verfügung stellen.
Was die Krippen und Kindergärten betrifft, verwies Winkler auf die Zuständigkeit der Gemeinden. An sie appellierte die Landesrätin, für Arbeitnehmerschutz etwa in Form von Masken zu sorgen.
Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz betonte, dass Lehrer und Schüler im Distance Learning mehr denn je leisten. Für die Sicherheit seien nun Selbsttestkits im Einsatz - und Zitz führte einen Test gleich selbst vor: „Das funktioniert ausgezeichnet und ist ein weiterer Schritt in Richtung Sicherheit.“ Das Ergebnis war zu Ende der Pressekonferenz noch ausständig.
Eine Lanze für die Kinder, Jugendlichen und Eltern brach in der aktuell schwierigen Situation Roland Grassl, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Psychosozialen Dienstes Nordburgenland. „Eltern schaffen oft mehr als sie sich zutrauen. Aber wenn eine Unsicherheit da ist, dann besser einmal zu viel anrufen.“ Vieles lasse sich in telefonischer Beratung lösen. Laut Grassl werde aber auch Präsenz angeboten.
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