"Cooling Center" & Sprühnebel: Eisenstadt rüstet sich gegen Hitze

Bürgermeister Thomas Steiner mit Eva Fugger von der Raiffeisenlandesbank Burgenland und Philipp Novakovits von der Forschung Burgenland bei einer der beiden Sprühnebel-Anlagen in der Eisenstädter Fußgängerzone.
Gekühlte Bürgerservicestelle im Rathaus mit Klimaanlage und Wasserspender. Sprühnebelanlagen und 27 Trinkbrunnen sollen für Abkühlung sorgen.

In Eisenstadt hat am Dienstag das erste "Cooling Center" des Burgenlands seine Pforten geöffnet. Die Bürgerservicestelle des Rathauses wurde dafür mit einer Klimaanlage und einem Wasserspender ausgestattet. Sie steht allen Bewohnern offen und bietet bei 23 bis 24 Grad barrierefrei und kostenlos Abkühlung, betonte Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP).

Damit soll der Überhitzung im städtischen Bereich infolge des Klimawandels entgegengewirkt werden.

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Auf 120 Quadratmetern Fläche sollen sich die Eisenstädter auch abseits von Behördenwegen im Rathaus erholen können. Infomaterial und Magazine liegen bereit, auf Bildschirmen werden unter anderem Klimawandelanpassung, Energiegenossenschaften und Energiewendekreislauf thematisiert.

Die Kühlung erfolgt über Textilkühlkanäle, betrieben mit erneuerbarem Strom aus der Photovoltaikanlage am Rathausdach sowie aus der Eisenstädter Energiegenossenschaft.

"Cooling Center" & Sprühnebel: Eisenstadt rüstet sich gegen Hitze

So wird das "Cooling Center" in Eisenstadt gekühlt.

Vor dem Rathaus sind Sprühnebelanlagen geplant. Die Zahl der Trinkbrunnen im Stadtgebiet wurde seit dem Vorjahr auf 27 nahezu verdoppelt, meinte Steiner. Außerdem gibt es zehn Spender mit kostenloser Sonnencreme.

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Das "Cooling Center" ist Teil eines Forschungsprojekts mit der Forschung Burgenland und der Nachhaltigkeitsinitiative der Raiffeisenlandesbank. Unter dem Titel "Creative Circle" sollen Entwicklung und Umsetzung eines Energiewendekreislaufs forciert werden.

Lokal verfügbare Ressourcen sollen im Wärme- und Stromkreislauf der Stadt besser genutzt werden. Geplant ist etwa eine Großwärmepumpe bei der Eisenstädter Kläranlage, die die Abwärme, die die Stadt über das Abwasser verlässt, in die Fernwärme einspeisen soll. 

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Klimawandelanpassung sei insbesondere im städtischen Bereich wichtig und dürfe nicht wie der Klimaschutz verschlafen werden, betonte Projektleiter Philipp Novakovits von der Forschung Burgenland. In Eisenstadt habe sich die Zahl der Hitzetage von anfänglich elf auf mittlerweile bis zu 40 erhöht. Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten es laut Prognosen schon 80 sein, so Novakovits.

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