Illedits ist einer von rund 30 Beschuldigten, gegen die die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) im Zusammenhang mit der Skandalbank ermittelt (wegen einer vermuteten Falschaussage im U-Ausschuss zur Commerzialbank gehört u.a. auch LH Hans Peter Doskozil dazu). Illedits steht im Verdacht der „Vorteilsannahme zur Beeinflussung“ (§ 306 StGB).
Ein dem KURIER vorliegender Zwischenbericht der Ermittler von Anfang März 2021 beschäftigt sich mit diversen Vorwürfen ohne unmittelbaren Zusammenhang mit der Commerzialbank. Die Ermittler rätseln mitunter: „Was hier mit Verwicklungen gemeint sein könnte, konnte nicht verifiziert werden“.
Wenig ergiebig waren demnach auch die Ermittlungen zum etwaigen „Kauf des Entscheidungsträgers“ Illedits im Zusammenhang mit der Legalisierung des kleinen Glücksspiels, weil der Fußballklub ASV Draßburg, dessen Präsident Illedits ist, durch die Novomatic-Tochter Admiral gesponsert wird. Da hatte bereits der Verfahrensrichter im U-Ausschuss schon abgewunken und keine Hinweise für Zuwendungen an Politiker gefunden.
Was das Goldgeschenk zum Geburtstag betrifft, halten es juristische Beobachter für wahrscheinlich, dass Illedits mit einer Geldstrafe davonkommt. Das Präsent, dessen Wert er nicht gekannt und als bloßes Andenken betrachtet habe, hätte ihn „nie in politischen Entscheidungen beeinflusst“, so Illedits vor einem Jahr. Das vermaledeite Goldblatt hatte er da schon wieder zurückgegeben.
Trotz allem, so heißt es von Illedits-Vertrauten, halte er seinen Rücktritt auch heute noch „für richtig“. Die Annahme des Geschenks sei ein besonders peinliches, aber auch ärgerliches „Eigentor“ gewesen. Damit sei er in der österreichischen politischen Landschaft kein Einzelfall, manch andere seien im Gegensatz zu ihm halt „durchgetaucht“.
Dass sich seit seinem Abgang manche „Schulterklopfer“ auch aus seiner eigenen Partei nicht mehr blicken lassen, nehme Illedits gelassen. Welche „Parteifreunde“ sich nach dem jähen Aus ebenso flugs verflüchtigten, habe ihn dank seiner „guten Menschenkenntnis“ nicht wirklich überrascht.
Insgesamt gehe es ihm nach den schwierigen ersten Wochen und Monaten nach dem Rücktritt wieder „sehr gut“. Seit 1. Jänner ist der frühere Postbeamte Illedits Pensionist, eine Politikerpension beziehe er nicht.
Womit verbringt der Ex-Politiker seine Tage? Mit der Familie und einem neuen Hobby: Im Südburgenland erfreut sich Illedits einer Streuobstwiese. Daneben hat er ein Gewerbe angemeldet und unterstützt hie und da Firmen beim „Netzwerken“.
Und statt Memoiren zu schreiben, ist er weiter als Präsident des Regionalligisten ASV Draßburg aktiv. Am Freitag gab es zum Auftakt ein Remis gegen Neusiedl/See. Immerhin, keine Niederlage.
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