Burgenlands Industrie: Jeder fünfte Betrieb rechnet mit Abbau von Jobs
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Zusammenfassung
- Leichter Aufwärtstrend bei Auftragszahlen und Geschäftslage, aber trübe Zukunftsaussichten laut IV-Konjunkturumfrage.
- Dramatische Verschlechterung der Verkaufspreisprognosen, 51 Prozent der Unternehmen erwarten sinkende Preise in drei Monaten.
- Anhaltende Skepsis über Geschäftslage in sechs Monaten, stabile Beschäftigung erwartet.
Steigende Auftragszahlen und eine etwas bessere Geschäftslage – doch keine Aufbruchsstimmung. Die jüngste Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung (IV) Burgenland und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer ist zwiespältig: Während die aktuelle Lage besser bewertet wird als im Vorquartal, trübt sich der Blick in die Zukunft ein.
Im vierten Quartal 2024 beurteilen nur noch 14 Prozent der befragten Industriebetriebe ihre Geschäftslage als schlecht – im Vorquartal waren es noch 30 Prozent. Gleichzeitig spricht die Hälfte der Unternehmen von einer guten Geschäftslage.
Auch die Auslandsaufträge sind leicht gestiegen: 27 Prozent bewerten sie als gut, der Anteil der negativen Bewertungen sank von 41 auf 29 Prozent.
Preise & Jobs
Anlass zur Sorge bereitet die Preisentwicklung. Die Prognosen für die Verkaufspreise in drei Monaten haben sich dramatisch verschlechtert: 51 Prozent der Unternehmen erwarten sinkende Preise – ein Anstieg um fast zwei Drittel im Vergleich zum Vorquartal.
Auch bei der Geschäftslage in sechs Monaten überwiegt Skepsis: 27 Prozent der Betriebe gehen von einer Verschlechterung aus. Der Arbeitsmarkt bleibt angespannt. 78 Prozent rechnen mit einer stabilen Beschäftigtenzahl, 20 Prozent erwarten einen Rückgang. Nur zwei Prozent gehen von einem Anstieg aus.
"Deshalb muss die Politik mit wirtschaftsfreundlichen Rahmenbedingungen Planbarkeit und Investitionssicherheit signalisieren", sagt Geschäftsführerin Aniko Benkö. "Ein Arbeitsplatz in einem unserer Industrieleitbetriebe sichert 2,65 Arbeitsplätze in Gesamtösterreich." Damit das so bleibt, brauche es einen wirtschaftspolitischen "Boost".
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