Burgenlands entzweite FPÖ und Zerreißprobe im Bund

Burgenlands entzweite FPÖ und Zerreißprobe im Bund
Statt endgültige Entscheidungen nach Parteiausschlüssen zu fällen, blickt man auf Duell Hofer-Kickl

Man hat den Eindruck, dass Burgenlands FPÖ mit den finalen Entscheidungen im eigenen Haus so lange zuwartet, bis geklärt ist, ob sich Norbert Hofer an der Spitze der Bundespartei halten kann oder Herbert Kickl aufs Schild gehoben wird. Man kann ja nie wissen...

Verfestigt wird der Eindruck durch jüngste Folgen der blauen Endlosserie „Und raus bist Du“.

Der Landesparteivorstand der FPÖ hat in seiner jüngsten Sitzung den Eisenstädter geschäftsführenden Stadtparteiobmann Thomas Schnöller mit sofortiger Wirkung aus der Partei ausgeschlossen. Worin bestand das parteischädigende Verhalten? Schnöller hatte sich hinter seinen Obmann Géza Molnár gestellt, den Anfang März dasselbe Schicksal ereilt hatte, weil er im Landtagsklub eine Selbstbedienungs-Unkultur ortete.

Aber: FPÖ-Landesparteichef Alexander Petschnig, dem Molnár beim Parteitag im Herbst knapp unterlegen ist, sagte am Freitag auf KURIER-Nachfrage: Man befinde sich in Sachen Schnöller „noch in Verhandlungen“.

Und Ex-Klubobmann Molnár, seit der Landtagswahl einfacher Abgeordneter, wartet immer noch auf die Sitzung des Bundesparteivorstandes, der seinen von Hofer verfügten Rauswurf bestätigen müsste.

Detto bleibt weiter ungeklärt, wie es mit Molnár im vierköpfigen blauen Landtagsklub weitergeht. Petschnig sagt, man sei noch mit der Landtagsdirektion im Gespräch, demnach müsste wohl Molnár selbst seinen Austritt aus dem Klub betreiben. In der Landtagsdirektion heißt es indes, „die FPÖ muss tätig werden“.

Auch der schon im Jänner verkündete Ausschluss von Ex-Mandatar Manfred Haidinger ist in der Schwebe, noch hat das Parteigericht nicht gesprochen.

Was den Ausschluss von Christian Spuller, Ex-FPÖ-Bezirkschef in Mattersburg, betrifft, wolle Bundesparteichef Hofer mit dem Forchtensteiner noch sprechen, so Petschnig. Dem Vernehmen nach soll Hofer aber schon sein Veto gegen die unsanfte Verabschiedung Spullers eingelegt haben.

„Es ist ein Chaos“, sagen mehrere Blaue. Wie wahr, denn mittlerweile scheint der Burgenländer Hofer selbst daheim schlechtere Karten als der Kärntner Kickl zu haben.

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