Burgenlands ehemaliger LH-Stellvertreter Franz Sauerzopf ist gestorben
Burgenlands ehemaliger Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Sauerzopf (ÖVP) ist tot. Er starb im Alter von 92 Jahren, teilte die Volkspartei am Sonntag mit.
"Das Burgenland verliert einen Ausnahmepolitiker und großen Sohn", wurde Sauerzopf von ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz gewürdigt.
Auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) zeigte sich "tief betroffen".
Zunächst als Stadtrat im heimatlichen Mattersburg tätig, wurde Sauerzopf 1972 Landtagsabgeordneter, 1978 stieg er zum Landesparteiobmann der ÖVP und zum Landeshauptmann-Stellvertreter auf.
1982 schied er im Zusammenhang mit dem Skandal um die Siedlungsgenossenschaft Wohnbau Ost aus der Landesregierung aus. Bis Anfang 1986 war Sauerzopf dann Landtagsmandatar, ehe ihm ein Comeback gelang und er wieder Parteichef und Landeshauptmann-Stellvertreter wurde.
1993 folgte der Rückzug aus der Politik. Davor, 1987, wäre Sauerzopf nach der für die SPÖ verlustreichen Landtagswahl fast Landeshauptmann geworden, doch der schwarz-blaue Pakt zu seiner Kür hielt nicht. Landeschef wurde schließlich überraschend Hans Sipötz (SPÖ).
Geboren wurde Sauerzopf 1932 in Mattersburg. 1954 promovierte er an der Universität Wien zum Doktor der Rechte, 1958 legte er die Richteramtsprüfung ab. Neben seiner Richter-Laufbahn absolvierte er ein Zweitstudium an der Hochschule für Welthandel.
"Auch im Alter und trotz Krankheit war sein Charisma ungebrochen", betonte Sagartz am Sonntag in Bezug auf Sauerzopf. "Er war stets für ein gutes Gespräch zu haben und ein wichtiger Ansprechpartner für viele seiner Kollegen und Wegbegleiter."
"Mit Franz Sauerzopf verliert das Burgenland einen Politiker, der das Land von den 1970er-Jahren bis in die 1990er-Jahre entscheidend mitgeprägt hat. Gemeinsam mit dem damaligen Landeshauptmann Karl Stix hat er eine damals neue politische Ära im Burgenland eingeleitet und setzte auf Zusammenarbeit", hielt Landeshauptmann Doskozil in einer Aussendung fest. Sauerzopfs Verbundenheit zum Burgenland sei "stets spürbar" gewesen.
Auch Grünen-Klubobfrau Anja Haider-Wallner würdigte Sauerzopf am Sonntagabend. "Das Land verliert einen Menschen, der die politische Landschaft des Burgenlands Jahrzehnte lang in einer prosperierenden Zeit mitgeprägt hat", hieß es per Aussendung.
Kommentare