Burgenland: Vorboten eines schmutzigen Wahlkampfs

Für Reinhold Lopatka (64) war es ein Heimspiel: Der ÖVP-Spitzenkandidat für die EU-Wahl war am Montag Gast bei der ÖVP-Klubklausur in Bad Tatzmannsdorf. Nur wenige Kilometer entfernt, in Oberschützen, hat der Steirer Ende der 1970-er Jahre am Neusprachlichen Gymnasium maturiert.
Als Schulsprecher hat sich der spätere Staatssekretär und Obmann des ÖVP-Nationalratsklubs erste politische Sporen verdient.
ÖVP-Obmann Christian Sagartz, der nach der EU-Wahl im Juni nach vier Jahren im EU-Parlament ins Burgenland zurückkehrt und als Spitzenkandidat in die Landtagswahl geht, war schon im Wahlkampfmodus: Einmal mehr sorgte sich die größte Oppositionspartei um die „finanzielle Schieflage des Burgenlandes“.
Schuld seien „millionenschwere Ausgaben für die Verstaatlichungspolitik des Landeshauptmannes“, hieß es am Montag.
Kurz vor der ÖVP-Klausur verwies SPÖ-Klubchef Roland Fürst auf angeblichen ÖVP-Postenschacher. Im gemeindeeigenen Müllverband (BMV) und dessen Tochter UDB werden am Mittwoch zwei der drei Geschäftsführerposten neu besetzt.
BMV-Manager Hans Janisch (SPÖ-nahe) und der ÖVP-nahe technische UDB-Geschäftsführer Rudolf Haider gehen in Pension. Der kaufmännische UDB-Geschäftsführer und Schlaininger SPÖ-Bürgermeister Markus Szelinger bleibt.
Die Nachfolger dürften aus dem Haus kommen: Thomas Schlögl (BMV) und Christoph Wagner (UDB), beide fachlich top. Wagner hat ein Doktorat der Montan-Uni Leoben – und ist mit einer Nichte von BMV-Vizeobmann Georg Rosner verheiratet.
Wagner sei viel länger beim UDB als er beim BMV, sagt Rosner. Außerdem habe er sich für befangen erklärt und nie mitgestimmt. Die SPÖ-Polemik sei „tiefste Schublade“, empört sich Rosner – auch manche Rote sollen über Fürsts Ausritt not amused sein.
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