B(urgenland) wie Bodenverbrauch: Warum er im Osten am schlimmsten ist

Seit 2013 wurden in Kittsee viele Geschäfte auf der grünen Wiese errichtet, die jedoch teilweise wieder leer stehen.
Im flächenmäßig drittkleinsten Bundesland Österreichs sind Flächenversiegelung und -inanspruchnahme höher als im Rest des Landes. Warum ist das so?
Michael Pekovics

Michael Pekovics

Der Befund ist erschreckend: Im Burgenland sind 173 Quadratkilometer, also knapp 4,4 Prozent der Landesfläche, versiegelt und jährlich kommen etwa 1,2 Hektar dazu.

Damit ist das Burgenland österreichischer Spitzenreiter bei der Flächenversiegelung, also der Umwandlung natürlicher, durchlässiger Böden in undurchlässige Oberflächen durch Materialien, die kein Wasser durchlassen. Das Burgenland liegt mit 3,8 Prozent gemeinsam mit Oberösterreich an der Spitze der Länder.

Ähnlich verhält es sich bei der Flächeninanspruchnahme. Damit gemeint ist die menschliche Nutzung von Land, inklusive Gebäude, Straßen, Landwirtschaft und mehr. Im Burgenland liegt sie bei zehn Prozent der Fläche, dem höchsten Wert aller Bundesländer - Wien ist in beiden Bereichen natürlich ausgenommen.

Der Verkehr ist für die Hälfte der versiegelten Flächen im Burgenland verantwortlich.

  • 88 Quadratkilometer Verkehrsflächen, davon 86 Quadratkilometer Straßenverkehrsflächen
  • 80 Quadratkilometer Siedlungsflächen (Wohnen, Industrie, Gewerbe, usw.)
  • 4 Quadratkilometer Freizeit- und Erholungsflächen
  • 1 Quadratkilometer Ver- und Entsorgungsflächen

Aber warum ist der Bodenverbrauch gerade im Burgenland so hoch? Die Gründe dafür sind vielfältig, wie ein genauerer Blick auf das Thema zeigt. 

Gleich vorweg: Auch wenn immer wieder Handelsflächen von Shopping-Centern oder Fachmarktzentren im Zusammenhang mit Bodenversiegelung genannt werden, machen sie nur einen kleinen Teil des Problems aus, aber ein gut sichtbares. Denn andererseits sind es gerade die Fachmarktzentren und Supermärkte an den Stadt- und Ortsrändern, die dem Beobachter auffallen. So wie zum Beispiel im Südburgenland.

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