Burgenländer kämpft im Sudan gegen „Millionen Plastiksackerln“

Burgenländer kämpft im Sudan gegen „Millionen Plastiksackerln“
Vinzenz Fleischhacker will die Kinder auf seine Seite bringen. Auch Schulen im Burgenland helfen bei Initiative mit.

„Da liegen Plastiksackerl, wohin man schaut, hinter jedem Busch.“ 23-mal hat Vinzenz Fleischhacker aus Nikitsch (Bezirk Oberpullendorf) bereits dienstlich den Sudan bereist. Der Elektrotechniker baut im nordostafrikanischen Land seit Jahren im Auftrag seiner Firma Wasserpumpen. Durch diese Stationen kann Wasser vom blauen und weißen Nil in die Ortschaften befördert werden.

Vieles hat der Burgenländer bei seinen Aufenthalten im Sudan schon erlebt, die ganz andere Kultur und auch die heißen Temperaturen sind ihm mittlerweile vertraut. Woran er sich aber nicht gewöhnen kann, das ist der Müll, insbesondere die „Millionen Plastiksackerl“, die von Bewohnern oft achtlos weggeschmissen oder zur Entsorgung verheizt würden. „Meinen Kollegen und mich hat das sehr gestört“, sagt Fleischhacker. Deshalb habe man sich entschlossen, nicht nur zu jammern, sondern auch etwas zu tun.

 

Burgenländer kämpft im Sudan gegen „Millionen Plastiksackerln“

 

Nachdem sein Kollege plötzlich gestorben war, habe dessen Witwe 500 Euro gesponsert, um etwas gegen das Müllproblem im Sudan zu unternehmen – im Sinne ihres Mannes. „Das war eigentlich der Beginn der Aktion“, erzählt Fleischhacker.

„No Plastic=fantastic=one home“ – so lautet das Motto, unter dem der Mittelburgenländer begann, gegen die Müllberge anzukämpfen. Es ist nicht sein erstes Projekt, das er im Sudan, realisiert. Immer wieder hat Fleischhacker schon Spenden in das afrikanische Land schicken lassen.

„Jetzt will ich den Kinder erklären, wie man den Müll trennt und dass man Plastik besser vermeiden sollte“, sagt Fleischhacker. Er wolle bei den Jüngsten mit der Bewusstseinsbildung beginnen.

Stoff-Rucksäcke

500 Rucksäcke und Taschen aus Stoff hat er herstellen lassen, entworfen wurden sie von der Nikitscher Maturantin Vera Micacs. Die Kosten für die Produktion und den Transport mittels Container werden durch Spendengelder – etwa nach einer Benefizveranstaltung des örtlichen Autohauses Varga – finanziert.

Um den Kindern das Müllproblem vor Augen zu führen, hat Fleischhacker eine weitere Initiative gestartet. So gestalten die Volksschüler aus seiner Heimatgemeinde sowie die Jugendlichen der Neuen Mittelschule Großwarasdorf eine Broschüre mit Comics. „Dabei soll veranschaulicht werden, wie man Plastik entsorgen oder besser gleich vermeiden kann.“

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