Boom in der „saubersten“ Industrie im Land

Egger hat heuer vor mehr als 300 Millionen Euro zu investieren
Der heimische Wald wird von Jahr zu Jahr größer, in der Bauwirtschaft ist Holz gefragt.
Boom in der  „saubersten“  Industrie im Land

Die Motorsägen sind in den heimischen Wäldern fast das ganze Jahr über im Einsatz. Holz liegt im Trend und wird immer beliebter, sei es als Baustoff oder für Möbel. Die burgenländischen Holzverarbeitungsbetriebe haben viel zu tun. Bei der Firma Fischer Holz in Rotenturm, Bezirk Oberwart, ist im Moment viel los. Eichenplatten werden geschnitten und verladen. In der Trocknung lagern zig Kubikmeter Holz. „Holz ist nachgefragt, es boomt im Moment. Es gibt immer mehr Bauten, die damit errichtet werden“, weiß Hans Fischer, Chef des Familienbetriebes mit Sitz im steirischen Hartberg und einer Niederlassung in Rotenturm, die von seinem Sohn geführt wird.

Boom in der  „saubersten“  Industrie im Land

Der Familienbetrieb Fischer Holz besteht seit 1926

Familienbetrieb

Der Familienbetrieb Fischer ist einer von 172.000 holzverarbeitenden Betrieben in Österreich. Insgesamt werden rund 300.000 Mitarbeiter beschäftigt. Im Burgenland sind es rund 1000 Betriebe, in denen etwa 4000 Menschen einen Job finden und eine Wertschöpfung von 50 Millionen Euro erzielen, weiß der Geschäftsführer des Burgenländischen Waldverbandes, Herbert Stummer: Zudem sei es der „sauberste Industriezweig“.

Fischer Holz beschäftigt 22 Mitarbeiter und besteht seit dem Jahr 1926. Und Holz ist nach wie vor in vielen Bereichen gefragt. Prominentes Beispiel dafür ist das „HoHo“, das größte Holzhochhaus der Welt, das derzeit in der Wiener Seestadt Aspern entsteht. Die Handler Gruppe, die ihren Sitz im mittelburgenländischen Neutal hat, ist federführend an der Umsetzung des Projektes beteiligt.

„Es ist ein biologischer Rohstoff, den wir im eigenen Land haben und der nachhaltig ist“, erklärt Fischer die Vorteile von Holz. Sein Betrieb kauft die Stämme von Kleinwaldbesitzern, Waldverbänden und Händlern. Der Familienbetrieb hat sich auf die Qualitätsschiene spezialisiert und handelt vor allem mit Laubhölzern. „Die Eiche ist im Moment sehr gefragt“, weiß Fischer. Sei es in der Fußbodenindustrie oder der Möbelverarbeitung. Das meiste Holz in Rotenturm und Hartberg kommt aus den umliegenden Wäldern. „Kurze Transportwege sind in unserem Interesse – sie sind ökologisch und ökonomisch besser“, sagt Fischer.

Boom in der  „saubersten“  Industrie im Land

Holzvorrat

Österreich ist etwa 8,39 Millionen Hektar groß, davon sind 3,99 Millionen Hektar Waldflächen. In den vergangenen 50 Jahren ist diese Fläche um rund 300.000 Hektar gewachsen – „das entspricht in etwa der Größe des Mühlviertels“, erklärt Waldverbands-Chef Herbert Stummer.

Im Burgenland besitzen etwas mehr als die Hälfte aller Waldbesitzer (rund 14.500) weniger als fünf Hektar. Etwa 9000 weitere Betriebe nennen einen Forst in der Größe zwischen fünf und 20 Hektar ihr Eigen. „Der Waldverband bietet Hilfe bei der Vermarktung oder bei der Schlägerung für Kleinwaldbesitzer an“, erklärt Stummer.

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