Blaue Hoffnung auf ein Plus bei der Landtagswahl

Blaue Hoffnung auf ein Plus bei der Landtagswahl
FPÖ beschließt Landesliste und will mehr als die 15 Prozent von 2015 schaffen

Im Bund ist FPÖ-Bundesparteichef Norbert Hofer der größte Fan einer Fortsetzung von Türkis-Blau. Im Land lobt der Pinkafelder jedoch die rot-blaue Zusammenarbeit in den höchsten Tönen. „Rot-Blau hat sich zum Erfolgsmodell entwickelt, ich glaube, dass die Burgenländer mit dieser Regierung mehr als zufrieden sind“, bilanzierte Hofer am Mittwoch in Eisenstadt. Im FPÖ-Landtagsklub, wo er bis 2006 Klubdirektor war, hat der Bundesparteichef mit den Spitzen der Landespartei die Landesliste für die Landtagswahl am 26. Jänner 2020 vorgestellt.

Neue Gesichter gibt es kaum. Auch Hofer, dessen Spitzenkandidatur im Land vor einem Jahr noch ernsthaft Thema war, hat mittlerweile ganz andere Sorgen und muss das Parteischiff aus dem Ibiza-Tief steuern. „Ich habe grad’ keine Zeit fürs Burgenland“, meinte er lachend. Die ersten sieben Plätze besetzen aktuelle Regierungsmitglieder oder Landtagsabgeordnete. Auch thematisch bleibt die FPÖ auf Kurs. „Das Thema Sicherheit zieht sich wie ein roter, nein blauer Faden durch“, versuchte Landesparteichef Hans Tschürtz überall einschlägige Anknüpfungspunkte zu finden.

Blaues Kernthema

Das hörte sich dann so an: Er selbst sei Polizist, so Spitzenkandidat Tschürtz über sich, dahinter folgen die dritte Landtagspräsidentin Ilse Benkö (seit Jahrzehnten am Bezirksgericht Oberwart) und Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig, der „darauf schaut, dass die Wirtschaft sicher ist“. Danach folgen Klubobmann Géza Molnár und die Abgeordneten Markus Wiesler, Karin Stampfel und Manfred Haidinger. Mandatar Johann Richter, der seit einem Verkehrsunfall vor eineinhalb Jahren außer Gefecht ist, findet sich nicht auf der Liste.

Erst auf Platz neun – hinter EU-Spitzenkandidat Josef Graf – der erste neue Name: Christian Spuller, Geschäftsführer der Landessicherheitszentrale. Konstantin Langhans auf Platz zehn ist der erste Kandidat unter 30 Jahren.

Für den Wahltag sind Hofer und Tschürtz optimistisch: „Ich glaube, dass wir über 15 Prozent (2015: 15,04 Prozent) kommen werden“, sagte Tschürtz, der bereits zum vierten Mal als Frontmann in eine Wahl geht.

Die Wunschkoalition durch die blaue Brille liegt auf der Hand, denn die ÖVP habe ausgeschlossen mit der FPÖ zu koalieren und stelle auch keinen Anspruch auf den Landeshauptmann, so Hofer. Anders als im Juni 2015 will der FPÖ-Bundeschef nach der Jänner-Wahl bei allfälligen Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ nicht mit am Tisch sitzen. „Die Profis sind ohnehin vor Ort“. Überdies hat er wohl auch dann „grad’ keine Zeit“.

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