Nämlich im Bezirk Oberwart. Laut Informationen aus der Bildungsdirektion soll die Berufsschule Oberwart nach Pinkafeld übersiedeln. Vorerst in einen Teil des „Gästehauses 2“. Längerfristig ist dann in Pinkafeld der Neubau eines „E-Campus“ geplant, in dem man die Berufsschulen Pinkafeld und Oberwart gemeinsam mit dem Poly, das ebenfalls von Oberwart nach Pinkafeld verlegt wird, beherbergen will.
Dafür wandert umgekehrt die Allgemeine Sonderschule (ASO), die Klassen in Pinkafeld und in Oberwart hat, in das derzeitige Gebäude der Oberwarter Berufsschule.
Rund 1.200 Schüler pro Jahr besuchen aktuell die Berufsschulen in Pinkafeld und Oberwart. Die Polytechnische Schule in Oberwart hat derzeit drei Klassen mit 64 Schülern.
Alle drei Bildungseinrichtungen an einem Standort zu vereinen, ist für den Direktor der LBS-Pinkafeld, Wilhelm Pfeiffer, ein logischer Schritt: „Die Schüler, die die Berufsschule in Oberwart besuchen, sind seit Jahrzehnten in Pinkafeld im Internat untergebracht und ersparen sich in Zukunft die Fahrt. Außerdem hat man in allen Abteilungen beider Berufsschulen Synergie-Punkte, die man an einem gemeinsamen Standort verstärkt nutzen kann. Auch mit der Polytechnischen Schule kann man dann viel enger zusammenarbeiten, beispielsweise im Zuge von Praktika.“
Schritt für Schritt
Mit den Umbauarbeiten im Gästehaus 2 in Pinkafeld soll im Schuljahr 2026/2027 begonnen werden. Das Poly wiederum könnte in die Mittelschule Pinkafeld übersiedeln.
Alle drei Schulen nicht nur in eine Ortschaft, sondern auch unter ein Dach zu bringen, soll im nächsten Schritt erfolgen: mit dem Bau des neuen „E-Campus“, wo junge Menschen vor allem im Elektronikbereich ausgebildet werden sollen. Konkretes wollte man dazu noch nicht sagen, aber: Als möglicher Standort sind die ehemaligen Lehrerwohnungen der angrenzenden Berufsschule im Gespräch.
Zwölf Jahre im Container
Mit dem geplanten Standortwechsel der Berufsschule und des Poly Oberwart, würde sich auch ein bereits seit zwölf Jahren bestehendes Problem lösen: die umstrittene Container-Klasse der Allgemeinen Sonderschule (ASO) in Oberwart. Die ASO ist eigentlich keine Containerschule, das Schulgebäude ist rund 1.200 Quadratmeter groß – der Container war als räumliche Übergangslösung für eine Klasse gedacht – ein mittlerweile zwölfjähriges Provisorium.
Laut Oberwarts Amtsleiter Roland Poiger habe es immer wieder Gespräche über eine Umsiedelung der ASO in die Berufsschule gegeben: „Die Stadtgemeinde als Schulerhalter hat dann über eine Aufstockung nachgedacht, um die ASO räumlich zu vergrößern. Mittlerweile hat man sich mit der Strategie, in Bildungsregionen zu denken, abgestimmt und wir planen den Umbau der Berufsschule.“
Jene fünf Klassen der Sonderschule, die derzeit in Pinkafeld unterrichtet werden, sollen dann auch nach Oberwart siedeln.
Schulschließungen: Noch nichts fix, aber ...
Wenn Schulen in ländlichen Regionen vor einer möglichen Schließung stehen, gehen die Wogen besonders hoch. Zuletzt im Nordburgenland, wo angesichts von nur drei Anmeldungen für die 1. Klasse der Fortbestand der Mittelschule Pamhagen fraglich ist. „Zehn sind die unterste Grenze, besser wären zwölf“, sagte Bildungsdirektor Alfred Lehner bei einem Elternabend. Ende Mai soll eine Entscheidung fallen, 800 Unterschriften für den Erhalt der Schule wurden bereits gesammelt.
Derartige Unterstützungsaktionen gab es in den vergangenen Jahren eher im Landessüden. Denn vor allem den kleineren Dorfschulen in den Gemeinden mit vielen Ortsteilen fällt es immer wieder schwer, die notwendigen Schülerzahlen zu erreichen.
Neben der Mittelschule Pamhagen gibt es aktuell weitere Einrichtungen, die vor diesem Problem stehen. Laut Bildungsdirektion könnten bis zu fünf Standorte betroffen sein, derzeit werden Gespräche mit den betroffenen Schulen, Gemeinden und Eltern geführt.
Laut einem Bericht des ORF könnte die Volksschule Kalkgruben (Bezirk Oberpullendorf) vor der Schließung stehen, befürchtet Weppersdorfs Bürgermeister Manfred Degendorfer. Bestätigt wurde das nicht, ganz ohne Schließungen werde es aber wohl nicht gehen, so der Tenor.
Kommentare