Mittelschule Deutschkreutz kämpft gegen Schülerschwund

Zusammenfassung
- Die Mittelschule Deutschkreutz hat nur 65 Schüler und steht laut Opposition vor Schließungsgefahr, während der Bürgermeister dies dementiert.
- Die Zahl der Schüler sinkt aufgrund von Alternativen wie der Mittelschule in Horitschon und dem Gymnasium in Oberpullendorf.
- Es gibt Bedarf für eine Profilschärfung der Schule und Investitionen in das 60 Jahre alte Schulgebäude.
Die Debatte um Schulschließungen ist in den vergangenen Jahren verebbt. Nicht zuletzt aufgrund einer Änderung des Pflichtschulgesetzes im Oktober 2020.
Seither hat die Bildungsdirektion die Auflassung einer Mittelschule zu verfügen, „wenn die Beibehaltung dieser Mittelschule mittelfristig pädagogisch und organisatorisch nicht mehr zweckmäßig ist“.
Davor musste die Schule zugesperrt werden, wenn die Zahl der Schülerinnen und Schüler unter 80 fiel.
Nach altem Gesetz wäre die Mittelschule (MS) Deutschkreutz schon geschlossen. 65 Schüler gebe es derzeit, sagt Bürgermeister Andreas Kacsits (ÖVP) am Donnerstag auf KURIER-Anfrage, „Tendenz sinkend“.
Einerseits nehme die Zahl der Kinder ab und andererseits lockten außerhalb der Grenzgemeinde attraktive Alternativen wie die Mittelschule in Horitschon (vor einigen Jahren war die Deutschkreutzer MS nur Filiale von Horitschon) oder das Gymnasium in Oberpullendorf.
Manfred Kölly, Gemeindevorstand der Liste Burgenland und früherer Bürgermeister, fürchtet deshalb um den Bestand der Mittelschule in der zweitgrößten Kommune des Bezirks Oberpullendorf.
Dem widerspricht Köllys Nachfolger Kacsits, die Schule sei nicht in Gefahr. Auch die Bildungsdirektion versichert, die pädagogische und organisatorische Zweckmäßigkeit der Schule stehe aktuell nicht auf dem Prüfstand.
Allerdings muss die Mittelschule offenbar ihr Profil schärfen, denn kommende Woche gibt es ein Treffen des Bürgermeisters mit der MS-Direktorin – auch Kölly fordert eine Schwerpunktsetzung (Sport, Sprachen) der Mittelschule.
Altes Schulgebäude
Die Schulleiterin war für den KURIER nicht erreichbar.
Sorgen bereitet der Gemeinde aber nicht nur das inhaltliche Angebot, sondern auch das Äußere der Schule.
Das Gebäude, in dem sich Volks- und Mittelschule befinden, „ist 60 Jahre alt“, sagt Bürgermeister Kacsits. Zuletzt musste wieder kräftig in die Sanierung der Infrastruktur investiert werden, vom Land gab es dafür 50.000 Euro an Bedarfszuweisungen, die Gemeinde hat darüber hinaus noch einiges draufgelegt.
Nicht einfach in Zeiten allerorten angespannter Gemeindebudgets. Aber der Ortschef bleibt dabei: „Was zu machen ist, machen wir“.
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