Wein aus dem Seewinkel für den britischen Thronfolger
Im Vergleich zu anderen burgenländischen Größen betreibt Willi Opitz ein relativ kleines Weingut. Doch der umtriebige Winzer aus Illmitz versteht es wie kein anderer, seine Rebensäfte mit skurrilen Ideen ins Rampenlicht zu rücken.
Zwei Beispiele: Schon in den 1990er-Jahren hat sich Opitz mit der Erfindung des Schilfweins ein flüssiges Denkmal in der Weinwelt gesetzt. Und seit der Illmitzer die Hausmarke für den Rennstall von Mercedes-McLaren produziert, ist der Name Willi Opitz auch Formel-1-Fans ein Begriff.
Sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, kommt für den spätberufenen Weinbauern - früher war er Maschinenbauingenieur - nicht infrage. Ständig lädt Opitz zu besonderen Events auf sein Weingut ein. Dieser Tage lernen seine Gäste etwa, wie die lästigen Stare von den kostbaren Trauben ferngehalten werden und dürfen beim Ausbringen der Netze im Weingarten helfen. Bei Willi Opitz nennt sich das „Networking“.
Aber Opitz ist auch viel unterwegs. Am vergangenen Montag hat er mit er mit der Austrian British Society den elften Geburtstag von Prince George gefeiert. Angestoßen wurde im Wiener Café Ministerium mit einer Illmitzer Cuvée, die den vollen Namen des Thronfolgers trägt: Die „George Alexander Luis of Cambridge Cuvée“.
Kreiert wurde der Tropfen übrigens dem Geschmack der Partygäste entsprechend. Beim Degustieren durfte jeder Gast seine perfekte Cuvée-Mischung notieren. Anhand der Notizen stellte Opitz Berechnungen an und cuvéetierte vor Ort.
Anschließend reichte Willi Opitz den royalen Tropfen in einem 16-Liter-Glas in die Runde. Angestoßen wurde mit dem Trinkspruch „To the Prince!“.
Wenig überraschend traf das Ergebnis den Geschmack der britisch-österreichischen Geburtstagsgesellschaft perfekt, wie der Winzer berichtet: „Ich konnte mich dieses Jahr über sehr viele gute Kommentare zu der gelungenen Cuvée erfreuen. Der Wein präsentiert sich sehr reif, fruchtig und harmonisch am Gaumen und hat einen wunderbaren Trinkfluss mir sehr gutem Reifepotential.“
Das Geheimrezept
Die Cuvée besteht übrigens aus den Sorten Blaufränkisch, Zweigelt und Cabernet Sauvignon (alle Jahrgang 2020).
Der Wein zum Ehrentag des kleinen George wird nun in ein Fass gefüllt und später auf 0,75-Liter-Flaschen abgezogen. Der Prinz selbst soll eine Magnumflasche bekommen: „Sie wird über den österreichischen Botschafter in London an den Kensington Palast überreicht. Dort wartet sie bis zur Volljährigkeit des nicht mehr so kleinen George“, erzählt Willi Opitz.
Ob in einigen Jahren auch Stiefoma Camilla vom edlen Tropfen aus dem Seewinkel kosten darf? Immerhin hat sie schon einmal mit Willi Opitz persönlich angestoßen: „Ich durfte die Königin bei der Eröffnung eines Weinguts in Cornwall kennenlernen und war sehr überrascht über ihre ausgezeichneten Weinkenntnisse“, erinnert sich der umtriebige Weinmacher.
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