Ratschenbuam mit über 75: Brauchtum erlebt Renaissance

Walter Mittnecker, Hans Parsch und Ulrich Nakowitz (v. li.) brechen um Mitternacht zum Ratschen auf.
Das Ratschen in der Karwoche war lange auf dem Rückzug. In den vergangenen Jahren gibt es da und dort im Burgenland eine Renaissance. Und in Neufeld hat sich längst eine eigene Tradition etabliert.

Als die fünf Buben Freitag Mittag vom Martinsdom kommend mit ihren Ratschen auf dem Kopfsteinpflaster die Eisenstädter Fußgängerzone hinuntergehen, sind sie schon von Weitem zu hören. 

Nur wenige Passanten bleiben – belustigt oder interessiert – stehen. Dass jemand, wie früher gang und gäbe, angesichts der Ratschen stehen bleiben und ein kurzes Gebet sprechen könnte, übersteigt schlicht die Vorstellungskraft.

Dennoch, so Jakob Perschy, Leiter der Landesbibliothek und studierter Volkskundler, sei es schon einmal noch schlechter um dieses Jahrhunderte alte Brauchtum gestanden.

„In den 1970er-Jahren galt das Ratschen als altmodisch und rückständig“, weiß Perschy.

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