Karin Maria Bauer: Eine Künstlerin jenseits aller „Schubladen“

Sie ist eine Persönlichkeit mit vielen Facetten, die sich auch in ihrer Kunst widerspiegeln. Karin Maria Bauer kann auf große Erfolge als Sängerin verweisen, tritt nun aber auch immer öfter als Schauspielerin und Musicaldarstellerin in Erscheinung.

Als wäre das nicht genug, arbeitet die Mittdreißigerin aus Neusiedl am See gerade an ihrem zweiten Album unter dem Pseudonym „Kareen“ und schreibt an einem Solo-Bühnenstück.

Im Gespräch mit dem KURIER hat Karin Maria Bauer ihren umfangreichen bisherigen Karriereweg Revue passieren lassen und verraten, welche Pläne sie für die nähere Zukunft schmiedet.

So verschieden ihre Tätigkeitsfelder auch erscheinen, eines haben alle ihre Projekte gemein: „Mir geht es oft darum, einen Ausdruck zu finden für Dinge, bei denen ich mich schwer tue, darüber zu reden. Die Kunst ermöglicht das. Wer mich kennt, weiß, dass ich sehr extrovertiert, aber auch sehr schüchtern sein kann. Das Schauspielen bietet eine gute Möglichkeit, sich in Rollen hineinzuversetzen, die man sich für sich eigentlich nicht vorstellen kann“, erzählt die Neusiedlerin.

Am 11. Oktober wird sie als Darstellerin bei der Benefiz-Show „Austria For Life“ auf Schloss Schönbrunn zu sehen sein. Die Veranstaltung wird auch live im Fernsehen übertragen.

Mundart-Premiere

Im TV war die Neusiedlerin bereits vergangene Woche zu sehen: In der ORF-Frühstückssendung „Guten Morgen Österreich“ hat sie einige ihrer Lieder präsentiert. Dabei gab es mit dem Song „Mit gschlossene Aug’n“ auch schon einen Vorgeschmack auf ihr zweites Soloalbum, dessen Veröffentlichung für nächstes Jahr geplant ist.

Es war eine Premiere in zweifacher Hinsicht: Denn unter dem Pseudonym „Kareen“ hat sie bisher ausschließlich englische Liedertexte gesungen. „Das erste Album war bewusst englisch gehalten, weil es der R&B- und Soul-Stil verlangt hat. Das neue Album wird jazziger und ich möchte in Zukunft mehr Mundart-Songs schreiben. So wie es gerade passt, da möchte ich mich nicht festlegen“, erklärt die Künstlerin.

Das 2020 erschienene Album „Done“ war Bauers erste Veröffentlichung als Solokünstlerin. Davor trat sie zumeist als Mitglied von Bands oder Ensembles auf.

Ihren bisher größten Auftritt als Sängerin, gemessen an der Zuschauerzahl, hatte sie am 15. Februar 2013. Beim Semifinale des Eurovision Song Contest in Malmö (Schweden) gab Natália Kelly den österreichischen Beitrag („Shine“) zum Besten, Karin Bauer performte als Background-Sängerin. Trotz der hervorragenden Gesangsleistung hat es für Österreich in diesem Jahr nicht für den Einzug ins Finale gereicht.

Dafür folgten bald neue Highlights in der Karriere von Karin Maria Bauer. Ab 2014 ist sie als eine von vier Jazz-Vokalistinnen unter dem Namen „Fräulein Kokett“ aufgetreten.

Kokett retro

Das Retro-Ensemble hat sich ganz dem Retro-Schlager verschrieben und Hits aus den Jahren 1920 bis 1970 neu interpretiert. Auch diese Formation war im Fernsehen zu sehen und hat es 2016 bei der „Großen Chance der Chöre“ bis in Halbfinale geschafft. Angesichts dieser Erfolge verwundert es ein wenig, dass die musikalischen Wurzeln der Neusiedlerin eigentlich gar nicht im Gesang liegen. Sie erzählt: „Mit sechs Jahren habe ich angefangen, Klavier zu spielen. Das Instrument ist auch heute noch mein Zuhause.“

Als sie eines Tages von einer Band gefragt wurde, ob sie von den Tasten auch vor das Mikrofon wechseln möchte, hat sie nicht lange gezögert. „Ich kann mich noch an die Freude erinnern, diese Möglichkeit zu bekommen. Danach ist eines nach dem anderen gekommen“, erinnert sich das Multitalent an ihre Anfänge zurück.

Und was kommt als Nächstes? Dem KURIER gibt Karin Maria Bauer einen ersten Einblick in ihr neuestes Projekt: Neben ihren schauspielerischen und musikalischen Projekten ist sie gerade dabei, eine „One-Woman-Show“ auszutüfteln. „Es wird eine Musik Revue, eine Mischung aus Schauspiel und Gesang werden“, macht die Neusiedlerin ihre Fans schon vorab neugierig. Voraussichtlich im Herbst 2023 soll die Premiere über die Bühne gehen.