Genießen, berühren, versinken: Burgenlands Plätze für Österreichs Schätze

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9 Plätze – 9 Schätze. Das Burgenland schickt drei starke Bewerber ins ORF-Rennen: einen Kunstpark in Markt Neuhodis, ein Naturjuwel in Rohr und mit Jois (Bild) einen ganzen Ort. Der Sieger aus diesem Trio zieht mit acht weiteren Plätzen ins Finale am 25. Oktober ein.

Bezirk Neusiedl am See. Unter den „9 Plätze – 9 Schätze“-Nominierten gibt es einen Sonderling. Denn in den meisten Fällen wird ein besonders schöner Platz oder eine Sehenswürdigkeit nominiert, im Fall von Jois ist es der ganze Ort. Diese Entscheidung war goldrichtig. Denn es wäre schwierig gewesen, sich nur für einen der vielen Schätze zu entscheiden, die Jois zu bieten hat.

Fangen wir „oben“ an. Die Rad- und Wanderwege am nördlichen, sanft hügeligen Gemeindehotter versprechen Naturerlebnis pur – und eine atemberaubende Aussicht auf den Neusiedler See nach der anderen. Ein Pflichtstopp ist der Ochsenbrunnen: Eine ehemalige Viehtränke unter Bäumen, heute eine beliebte Picknick-Location mit unvergleichlichem Panorama.

Was die Joiser Landschaft, neben See und den Hügeln voller Artenvielfalt ebenfalls prägt: Weingärten. Nicht erst seit den TV-Auftritten von Leo Hillinger sind die Joiser für ihre Rebensäfte international bekannt. Bereits 1524 hat Maria von Ungarn Jois (damals: Geusz) das Weinprivileg verliehen, was Export in die Nachbarländer ermöglichte. In Jois befindet sich bis heute der einzige Terrassenweingarten des Burgenlands. Josef Umathum bewirtschaftet im „Kirschgarten“ eine der besten Weinlagen Österreichs.

Es wird ein Wein sein

Der Joiser Wein schmeckt in einer der örtlichen Gaststätten am besten, zum Beispiel in der „Seejungfrau“ in der Joiser Bucht. Das Hafenbecken verfügt über eine von sehr wenigen kostenlos nutzbaren Badewiesen am Neusiedler See – im Sommer nicht nur für Touristen ein Geheimtipp.

Abstimmen für Jois per Anruf oder SMS unter

0901 05 909 02

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Talos Kedl in seinem Skulpturenpark.

Bezirk Oberwart. Ein weiterer heißer Tipp für das Finale der ORF-Show „9 Plätze – 9 Schätze“ hat keinen See und auch  kein Moor, dafür aber einen Park voller Kunstwerke: der Skulpturenpark Markt Neuhodis. Kleiner Freizeittipp für Kurzentschlossene: Das Areal kann heute auch im Rahmen der Aktion „Tag des Denkmals“ besucht werden. 

Zurück in den Park: Zwischen alten Kastanien und einem riesigen Mammutbaum warten Skulpturen, die nicht nur ins Auge stechen, sondern auch berührt werden dürfen und zwar schon seit den 1970er-Jahren. 
Den Anfang nahm alles mit dem Bildhauer Rudolf Kedl, einem Schüler von Fritz Wotruba, der in den 1960er-Jahren das heruntergekommene Batthyany-Kastell entdeckte.

Statt Abrissbirne setzte er auf Hammer und Meißel, renovierte das Anwesen gemeinsam mit seiner Frau Christine und verwandelte Park und Schloss in eine riesige Freiluftgalerie. Bald schon war das Gelände mehr als Kunst-Schauplatz – es wurde Kulturzentrum mit Lesungen, Konzerten und Theateraufführungen.

Heute führt Sohn Talos Kedl das Erbe fort. Seine Werke sind wilder, asymmetrischer, rätselhafter als die des Vaters – und sie dürfen nicht nur bestaunt, sondern sollen auch berührt werden. Die Kunstwiese lädt zum Anfassen ein: Hier soll man begreifen, nicht ehrfürchtig Abstand halten.

Neben Skulpturen warten botanische Sensationen wie  der größte Mammutbaum des Burgenlandes. Der Park ist  ganzjährig frei zugänglich, also Kunst ohne Eintritt und Dresscode.

Abstimmen für den Skulpturenpark per Anruf oder SMS unter   0901 05 909 01

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Das größte Niedermoor Österreichs befindet sich in Rohr.

Bezirk Güssing. Schuhe aus, Hosen hochkrempeln und rein ins Abenteuer: Das Moor in Rohr ist kein Ort für Langweiler. Hier darf man sich schmatzend durchs Schlammloch kämpfen – aber keine Sorge, das ist erlaubt, denn die Moorsuhle ist extra dafür da. Ringsum heißt es aber: betreten verboten, Naturschutzgebiet!

Versinken kann man in diesem Moor nicht, der Moorschlamm hat eine höhere Dichte als der menschliche Körper und erzeugt einen starken Auftrieb. Man kann aber stecken bleiben, dadurch droht Auskühlung.
Das Rohrer Moor, auch Zickentaler Moor genannt, liegt im Bezirk Güssing und ist mit 42 Hektar das größte Niedermoor Österreichs – und eines der ältesten Naturjuwele des Landes. Rund 10.000 Jahre ist es alt, 13 Meter tief und ein echter Klimaschützer: Moore speichern mehr  als Wälder. Kein Wunder also, dass die Region längst Europaschutzgebiet ist.

Doch es bleibt nicht bei grauer Theorie. Wer durchs Moor stapft, entdeckt ein buntes Biotop: von Orchideen und Schwertlilien über seltene Insekten bis zu Vogelarten wie Wiedehopf und Wiesenweihe. Hier zwitschert es anders als am Neusiedler See.

150 Moorochsen

Der heimliche Star des Moors ist aber ein Rindvieh: der Zickentaler Moorochse. Bis zu 150 Tiere halten die Feuchtwiesen in Schuss und sorgen dafür, dass die Landschaft nicht von zu viel Natur überwuchert wird. Die Ochsen sind damit so etwas wie die Gärtner des Moors – und ganz nebenbei Werbeträger für regionale Bio-Landwirtschaft. 
Damit die Besucher auch etwas lernen (und lachen), gibt es Führungen, Workshops und einen zwölf Kilometer langen Erlebnisweg, der sogar barrierefrei ist. 

Jährlich kommen über 2.000 Schüler ins Moor, um einen lehrreichen Ausflug zu erleben, der definitiv  mehr hinterlässt als dreckige Socken.

Abstimmen für das Moor in Rohr per Anruf oder SMS unter   0901 05 909 03

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