Ein Stausee im Südburgenland als Gegenpol zum Neusiedler See

Badestausee Rechnitz
Tourismusoffensive: 6,2 Millionen Euro werden in den Badesee Rechnitz investiert.

Von Gernot Heigl

So idyllisch die Landschaft im Südburgenland auch ist, im Gegensatz zum touristischeren Norden fehlen doch große Frequenzbringer wie zum Beispiel der Family Park St. Margarethen oder ein echter „Star“ wie der Neusiedler See. Die Gemeinde Rechnitz schickt sich nun aber an, gemeinsam mit Bad Tatzmannsdorf zu einem touristischen Gegenpol im Südburgenland zu werden.

Einerseits mit den Burgenland Trails am Geschriebenstein, die Mountainbiker aus ganz Österreich anlocken, andererseits mit dem aktuellen Großprojekt: In den kommenden zwei Jahren werden insgesamt 6,2 Millionen Euro in den Badestausee im idyllischen Faludital investiert.

Was ist geplant?

Die Liste der Neuerungen am kältesten Badesee des Burgenlandes ist lang und soll den Naturpark Geschriebenstein mit dem Areal rund um das Wasser zu einem belebten Ort für Gemeindebürger und Touristen machen.

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Stausee Rechnitz

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Stausee Rechnitz

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Stausee Rechnitz

Badestausee Rechnitz

Stausee Rechnitz

So wird zum Beispiel der ehemalige Vogelturm der Naturfreunde in einen Erlebnisturm mit Kletter- und Boulderanlage umgewandelt. Weiters entsteht eine Special-Olympics-Trainingsstätte, eine spezielle Mountainbike-Strecke (Pumptrack), ein erweitertes Becken für Kinder und Jugendliche mit neuen Liegeflächen, eine kleine und eine große Wasserrutsche sowie ein Plateau zum Springen. Zudem wird ein „Matschspielplatz“ errichtet, damit die Kleinsten den kreativen Umgang mit Wasser, Sand und natürlichen Materialien wie Holz und Steinen spielerisch erleben können. Das Sportangebot wird mit Kanus, Tretbooten und einem Stand-up Paddle Verleih ergänzt, auch Bogenschießen wird künftig möglich sein.

Die Bauarbeiten in Rechnitz haben bereits begonnen.

Die Bauarbeiten in Rechnitz haben bereits begonnen.  

Die Kulinarik vor Ort soll sich verbessern. Anstelle der bisherigen kleinen Kantine im hinteren Bereich wird für den kommenden Sommer ein 120 m² großes Buffet in moderner Containerbauweise mit Holzverkleidung errichtet. Auch sämtliche Sanitäranlagen und Umkleidekabinen werden modernisiert.

Campen statt Parken

Außerdem neu: „Ein zentrales Tourismusbüro inklusive Radshop im Einfahrtsbereich und eine neue Aufsichtshütte“, zählt Vizebürgermeister Daniel Karacsonyi (SPÖ) auf. Für Camper werde eine personalautarke Anlage mit 26 Stellplätzen errichtet. Künftig sollen Gäste mittels QR-Code selbstständig einchecken, für die Dauer des Aufenthaltes eine eigene Nasszelle mit Dusche und WC buchen sowie selbstständig Wasser- und Stromverbrauch ablesen und bezahlen können.

Für die Umsetzung des Camping-Projekts wird der Parkplatz entsiegelt und das Areal großteils in eine Grünfläche umgewandelt. Die stufenweise Realisierung dieser Vorhaben soll, geht es nach Bürgermeister Martin Kramelhofer (SPÖ), im Sommer 2027 abgeschlossen sein und der Gästefrequenz einen kräftigen Schub geben.

Schon jetzt profitiert Rechnitz verstärkt vom zunehmenden Radtourismus. Alleine im August wurden 3.000 Nächtigungen registriert. Für das aktuelle Jahr wird eine Gesamtsteigerung von 20 Prozent prognostiziert.

Die Kosten dieses über zwei Jahre geplanten und mit zahlreichen Behörden abgestimmten multifunktionalen Gastro-, Erlebnis- und Abenteuerprojektes belaufen sich auf 6,2 Millionen Euro, wovon 50 Prozent das Land Burgenland übernimmt.

Für Daniel Karacsonyi ist das eine „Investition in die Zukunft und zugleich eine ideale Ergänzung zum ,www‘ von Rechnitz – nämlich Wein, Wasser und Wandern“.

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