Trotz Kälte fühlen sich Ruster Störche pudelwohl
Meister Adebar schaut nicht auf die Zeitumstellung. Auch der Frost macht den hartgesottenen Vögeln nichts aus. Trotz des Wintereinbruchs haben bereits drei Weißstörche ihr Sommerquartier im burgenländischen Rust bezogen. Fast pünktlich zum Frühlingsbeginn – am 20. März – sind drei der gefiederten Gäste aus Zentral- und Südafrika hoch über den Dächern der Storchenstadt gelandet. In das gemachte Nest – 27 Horste stehen bereit – haben sich ein Pärchen und ein Single-Storch gesetzt.Vier Artgenossen residieren das ganze Jahr hindurch in Rust, auch bei Minusgraden.
Wer nun denkt, den langbeinigen Tieren schlottern die Knie, der irrt. „Diese Kälte macht den Störchen nichts aus“, erklärt Erich Malzl vom Ruster Storchenverein. Temperaturen von bis zu minus 25 Grad würde der Ciconia ciconia, so der lateinische Name, „problemlos aushalten“.
Futter per Lift
Die Annahme, dass bei dem widrigen Wetter Meister Adebars Nachwuchs in Gefahr sein könnte, kann der Fachmann entkräften: „Nein, nein, wenn die Temperaturen steigen, wird durchaus in der zweiten April-Woche gebrütet.“ Und freilich hofft man auf Neuankömmlinge aus Afrika. „Im Vorjahr konnten wir 16 Paare, zwei Einzelstörche und 34 Jungtiere zählen“, sagt Malzl. Warum die Vögel auf Rust „fliegen“, kann auch er sich nicht erklären. „1953 hat alles mit fünf Störchen begonnen, seither kommen sie jedes Jahr. Zum Glück, weil Rust kann ich mir ohne Störche nicht vorstellen.“
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