Die Behörde in Eisenstadt prüfe derzeit, ob ein Anfangsverdacht bestehe, sagt Sprecherin Petra Bauer zum KURIER.
Ex-Präsident Krenmayr, der den Verein nach rund acht Jahren Mitte September verlassen hatte, erhebt darin schwere Vorwürfe im Zusammenhang mit der Rückzahlung von 86.000 Euro, die der ASV von der Gemeinde als Vorauszahlung von Bedarfszuweisungen des Landes bekommen hatte - der KURIER hat mehrfach berichtet.
Obwohl Krenmayr versichert, dass der Verein bei seinem Ausscheiden solide aufgestellt gewesen sei, hat eine Mitgliederversammlung in der Vorwoche die Einstellung des Spielbetriebs in der Regionalliga Ost und die Einbringung eines Sanierungsantrags ohne Eigenverwaltung beschlossen.
Der Schuldenstand des ASV liegt bei 175.000 Euro, größter Gläubiger ist mit 97.000 Euro die Gemeinde Siegendorf.
Beide Schritte sind bis dato freilich noch nicht erfolgt, wie ein Proponent der wenige Tage nach der Mitgliederversammlung formierten Task Force "Freunde des ASV" festhält.
Diese "Galgenfrist" wollen die Freunde, die vorerst noch nicht vor den Vorhang treten, nutzen. Einige Tausend Euro an Spenden sollen schon eingegangen sein, von 5 bis zu 1.000 Euro reichen die einzelnen Gaben. Zunächst, so die Überlegung, brauche man 30.000 Euro, um die nächsten Monate in der RLO weiterzuspielen.
Im kommenden Herbst soll der Verein dann nach dem erwarteten Abstieg in der Landesliga neu durchstarten. Erreicht werden soll das mit jungen Spielern und einem leistbaren Trainer.
Würde die Sanierung ohne Fortführung stattfinden und der Spielbetrieb sofort eingestellt, müsste der ASV in der kommenden Saison ganz unten, in der 2. Klasse Nord, neu anfangen.
Das, so die Freunde des ASV, wäre nicht nur eine Schmach für den stolzen Verein, der schon in der zweithöchsten österreichischen Spielklasse vertreten war, sondern so gut wie aussichtslos.
Für diesen Neustart in der "Schutzliga" würde sich niemand finden, so die Befürchtung - der ASV Siegendorf wäre endgültig tot.
Spätestens am 1. Jänner soll klar sein, welchen Weg der ASV geht, dann beginne die Transferzeit und man müsse den verbliebenen Spielern reinen Wein einschenken.
"Das 94. Jahr des Bestehens könnte durchaus auch das letzte in der (einst) ruhmreichen Vergangenheit des ASV Siegendorf sein", schreibt die Fan-Initiative.
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