Akkus für Bacchus: Ein Roboter soll im Burgenland bei der Weinlese helfen
Der Name des jüngst im Burgenland präsentierten Weingartenroboters Bakus erinnert an Bacchus, den römischen Gott der Fruchtbarkeit, der Ekstase und des Weins. Mit der Weinlese im antiken Griechenland ist die Arbeit des autonomen Weingartenroboters aber nicht zu vergleichen.
Vielmehr war die Vorstellung im Burgenland so etwas wie der Blick in die Zukunft der Weinwirtschaft. Denn ausgestattet mit modernster Technik erledigt das Gerät an einem Tag die Weinernte auf einer Fläche von drei bis fünf Hektar. Kostenpunkt: 170.000 bis 250.000 Euro.
Organisiert wurden die Vorführungen von der Firma Beisteiner aus Neckenmarkt, die den Weingartenroboter der französischen Firma "VitiBot", beheimatet in der bekannten Weinbauregion Reims, vertreibt. Mit zwei unterschiedlich großen Modellen ist der Roboter für verschiedene Weingartenstrukturen geeignet. Der Roboter ist sowohl autonom als auch manuell mittels Handy-App einsetzbar und erreicht eine maximale Geschwindigkeit von 6 km/h.
Beide Versionen sind mit Sensoren, Kameras und Notstopps ausgestattet, um Sicherheit und Effizienz zu garantieren. "Sobald der Roboter eine Person in seiner Fahrspur erkennt, bleibt er sofort stehen", erklärt Thomas Beisteiner. Außerdem wird jeder Bakus weltweit von einem Techniker in Frankreich in Echtzeit überwacht, behauptet das Unternehmen.
Akku
Zehn Stunden ist der Bakus unterwegs, die Ladezeit beträgt 2,5 Stunden
240 Bakus
sind derzeit weltweit im Einsatz, jeder wird von einem Techniker in Frankreich in Echtzeit überwacht
Kontakt
Nähere Infos zur Technologie und Testmöglichkeiten gibt es bei der Firma Beisteiner unter kellereiartikel.at oder unter 0664/ 5329466
Die Batterie hält über zehn Stunden, abhängig von Steigung und Einsatz. Sollte die Ladung nicht ausreichen, fährt der Roboter eigenständig aus der Reihe, um sich aufzuladen, bleibt also nicht im Weingarten stehen. Einsetzbar ist der Roboter in einem Gelände mit einer maximalen Steigung von 45 Prozent.
Transport mit Tieflader
Einen Nachteil gibt es aber: Laut Gesetz darf der Weingartenroboter weder manuell gesteuert noch in autonomem Betrieb auf öffentlichem Gut fahren. Deshalb muss der Transport mit einem Tieflader mit mindestens 3,5 Tonnen Anhängelast erfolgen. Und wenn der Roboter bei der Weinlese nicht von einer Person beaufsichtigt wird, ist es notwendig, den Weingarten zumindest mit einem rot-weißen Absperrband zu sichern.
Weinlese und mehr
Die modulare Bauweise erlaubt es auch, Arbeiten wie Bodenbearbeitung, Laubschneiden oder Mulchen durchzuführen. Ab 2026 soll auch der autonome Pflanzenschutz möglich sein. Betriebe können zudem eigene Geräte integrieren und mit dem Roboter kombinieren. Die Automatisierung durch den Bakus reduziere den Arbeitsaufwand erheblich.
"Gerade bei der zunehmenden Schwierigkeit, Fachkräfte zu finden, ist der Roboter eine wichtige Unterstützung", betont Beisteiner. Durch die elektrische Antriebstechnik ist das Gerät zudem wartungsarm und langlebig. Eine Investition sei nicht nur für große Betriebe interessant, sondern auch für kleinere Weingüter im Rahmen von Maschinengemeinschaften. Ab Herbst 2025 kann der Bakus im Burgenland getestet werden.
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